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gesprochene Verwendung von Kasus und Tempus beispielsweise führt

dazu, beides auch beim Schreiben richtig einsetzen zu können. Ein Schüler,

der die Fälle in den Satzergänzungen bereits beim Sprechen nicht korrekt

bildet, wird sie auch beim Schreiben nicht berücksichtigen.

Schüler(innen), die über ein sicheres Sprach- und Schreibgespür verfügen,

können in einem weiteren Schritt über Sprache und die Rechtschreibung

reflektieren.

Mit den in der

zusammengefassten Übungen wird das

Sprachgespür der Schüler(innen) angeregt und Schritt für Schritt weiter-

entwickelt. Daher umfasst die SATZWERKSTATT zunächst viele Sprach-

übungen (z. B. Ankreuzübungen mit Selbstkontrolle). Dort, wo es sinnvoll

erscheint, wird das Sprachgespür zum Rechtschreibgespür weitergeführt.

Nun können die Schüler(innen) über ihr „Können“ reflektieren und

grammatische Fachbegriffe inhaltlich erfassen. Dieses Wissen wird in

einem letzten Schritt für die Textkorrektur genutzt.

SATZWERKSTATT

1

2

Lernen – Wissen – Regeln

1

2

Lehrplan Sek. I NRW: Sprachliche Formen und

Strukturen ihrer Funktion: grammatische Kate-

gorien und ihre Leistungen in situativen und

funktionalen Zusammenhängen kennen und

nutzen, insbesondere Tempus; Modus (Indikativ,

Konjunktiv I/II); Aktiv, Passiv; Genus, Numerus,

Kasus; Steigerung

Lehrplan Sek. I NRW: Richtig schreiben:

individuelle Fehlerschwerpunkte erkennen und

mit Hilfe von Rechtschreibstrategien abbauen,

insbesondere Nachschlagen, Ableiten, Wortver-

wandtschaften suchen, grammatisches Wissen

anwenden

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Wird ein Verb nicht auf der ersten Silbe betont,

so wird das Partizip Perfekt ohne

ge-

gebildet

(Beispiel:

summieren

,

verlaufen

,

wider-

sprechen

). Das ist auch dann der Fall, wenn

so ein Verb mit einer betonten Vorsilbe verknüpft

wird (Beispiel:

aufsummieren

). Diese Regel

lässt sich anhand einiger Verben bereits mit

Hilfe des Sprachgespürs prüfen.

Auf diese Weise wird grammatisches Wissen aufgebaut: Das Sprach-

gespür bildet das Fundament und Beispiele helfen dabei, „Eigenregeln“ zu

erstellen. Aber erst die Bestätigung führt dann zum Wissen. Ohne die

Rückmeldung, dass eine Hypothese (Beispiel:

Es kommt auf die Betonung

an.

) zutreffend ist, kann Lernen nicht stattfinden.

Die Übungen der SATZWERKSTATT folgen diesem grundlegenden Lern-

prinzip: Fast jede Übung ist mit einer Möglichkeit zur Selbstkontrolle

versehen. So können die Schülerinnen und Schüler (unabhängig von einer

Fremdkontrolle) ihre Lösungen nach der Durchführung einer Übung sofort

selbst überprüfen.

Allgemein:

Lernen findet nur dann statt,

wenn eine (möglichst zeit-

nahe) Rückmeldung besagt,

ob eine Lösung (Hypothese)

zutreffend ist oder nicht.

Wie viel grammatisches Wissen

ist überhaupt erforderlich?

Auch ohne grammatisches Wissen ist es möglich, ein weitgehend korrektes

Hochdeutsch zu sprechen und zu schreiben. Grammatisches Wissen kann

in Zweifelsfällen dabei helfen, den richtigen Sprachgebrauch zu erschließen.