SATZ
WERKSTATT
Graf Orthos
S E K U N D A R S T U F E
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Ziel des Unterrichts ist es daher nicht, den Schülerinnen und Schülern
Grammatikregeln zu vermitteln oder diese sogar auswendig lernen zu
lassen. Viel wichtiger ist es, das Sprachgespür weiterzuentwickeln
(Sprachübungen mit Selbstkontrolle) und die Schüler(innen) dazu
anzuregen, über Sprachstrukturen nachzudenken sowie Hypothesen und
„Eigenregeln“ zu entwickeln, die dann durch grammatische Prinzipien
verifiziert werden können (und nicht umgekehrt!).
Aus diesem Grund ist mit der SATZWERKSTATT und mit dieser Einführung
kein Kompendium der deutschen Grammatik verbunden. Die Übungen
der SATZWERKSTATT bilden weder das gesamte Feld der deutschen
Grammatik ab, noch sind sie darauf ausgerichtet, explizites Gram-
matikwissen zu vermitteln. Die Übungen sollen dabei helfen, das
grundlegende Sprach- und Rechtschreibgespür zu entwickeln, von dem
aus sich dann Grammatikwissen entfalten kann.
Ganz ohne Grammatikwissen geht es allerdings nicht. So werden auch in
der SATZWERKSTATT Fachtermini benutzt, die in einem gesonderten Glossar
erklärt werden. Der Aufbau der Übungen orientiert sich an dem, was zur
Weiterentwicklung des Sprach- und Rechtschreibgespürs erforderlich ist.
Grammatikwissen (im Sinne „generierbarer Eigenregeln“) ist immer dann
wichtig, wenn Zweifelsfälle zu entscheiden sind. Dieses Wissen wird vor allem
bei der Überarbeitung eines Textes und bei der Textkorrektur benötigt.
In der SATZWERKSTATT gibt es daher am Ende jedes Übungsteils Übungen
zur Textkorrektur (Ausnahme: Teil E). In die Texte dieser Übungen sind
verschiedene Verschreibungen eingebaut. Mit dem im jeweiligen Lernbe-
reich aufgebauten Sprachgespür und Grammatikwissen sollten die Schüler
und Schülerinnen alle diese Verschreibungen finden können.
Schülerinnen und Schüler, die mit einer anderen Muttersprache auf-
gewachsen sind und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache erlernt haben,
werden häufig mit „Zweifelsfällen“ konfrontiert. Für diese Schüler(innen)
sind Übungen zur Weiterentwicklung ihres Sprachgespürs besonders
wichtig. Hieraus kann dann Grammatikwissen erarbeitet werden (und
nicht umgekehrt!).
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In der SATZWERKSTATT wird die Lernentwicklung innerhalb jedes einzel-
nen Lernbereiches neu aufgebaut, und zwar
.
Die jeweils abschließende Korrekturkompetenz umfasst also alle Kompe-
tenzen eines Lernbereiches der SATZWERKSTATT. Anhand der Übungen
zur Textkorrektur lässt sich daher herausfinden, ob eine Schülerin bzw. ein
Schüler einen Lernbereich beherrscht.
Zur Planung einer individuellen Förderung stehen somit jeder Lehrerin und
jedem Lehrer drei sich gegenseitig ergänzende Quellen zur Verfügung:
die Alltagssprache einer Schülerin/eines Schülers (Sprachgespür),
die von einer Schülerin/einem Schüler selbst verfassten Texte (Recht-
schreibgespür),
die Übungen zur Textkorrektur (implizites Rechtschreibwissen).
Die Schüler(innen) sollten aber nur jene Bereiche bearbeiten, die ihnen bei
ihrer Kompetenzentwicklung weiterhelfen können. Die Materialien der
SATZWERKSTATT sind als Auswahlmaterialien zur individuellen Förderung
gedacht.
vom Sprachgespür über
das Rechtschreibgespür zum Grammatikwissen bis hin zur Korrek-
turkompetenz
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SATZWERKSTATT
Graf Orthos
Einführung
Grammatikwissen und
Korrekturkompetenz
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Das Glossar befindet sich auf der CD zur
SATZWERKSTATT.
Die Schülerinnen und Schüler
sollen keine Übungen durch-
führen, die sie nicht brauchen!
Korrekturkompetenz und
Lernstandsanalyse