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treuen Handleitung eines hinlänglich erfahrenen Lehr
meisters geschehen, dessen vornehmste Beschäftigung
die Unterweisung und Ausübung dieser W issenschaft
ausmachen muss, und welcher Arzt dieses seines Be
rufs aller seine Verstands Kräfte vorzüglich dahin an
wende, diese so bedeutliche und schwere Kunst mehr
und mehr zu verbessern, und sich bestrebe alles zu
wissen und zu samlen, was die gelehrte Welt in dieser
Sache zum besten des menschlichen Geschlechts nach
und nach kund thu t, dam it er im Stande seye derglei
chen neue Entdeckungen seinen Schülern mitzutheilen
und sie vor grobe ob zwar alte Fehler bewahren. Sicher
und gewiss ist es, dass niemand als n u r der, dessen
Beruf es erfordert, dergleichen Arbeit und Mühe m it
rechtem E rnst über sich nimm t, und nich t weniger
ist es gewiss, dass niemandt als n u r der so diesen Theil
der Heilkunde selbst und vielfältig ausgeübt h a t und
beständig dam it beschäftiget ist, weder die Mangel
dieser W issenschaft recht einsehen noch weniger aber
neue Entdeckungen recht beurtheilen kann. Wehm ist
unbekannt und welcher verständige wollte zweiflen,
dass die W issenschaft als Geburts Hülfe so allen Men
schen nothwendig ihre hülfreiche Hand reichet, ein
sehr wichtiger und sehr edler Theil der Artzney Kunst
seye, solche ist auch von je her von den besten und
verständigsten Männern und Lehren der medicin. W is
senschaft vor das was sie ist angesehen worden, auch
bereits seit vieler Zeit so wie die übrigen Theile dieser
Kunst auf solche Schulen m it Eifer gelehrt und nach
Möglichkeit ausgeübt worden, niemahls aber m ehr und
fleissiger als eben zu diesen unseren Zeiten, da man
den Werth der nützlichen W issenschaften besser zu
schätzen anfängt, am meisten aber diejenigen so die