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In der Zeit der grossen Kolonisierung Amerikas um das 16. Jahr-

hundert, als Englander, Franzosen, Hollander, Spanier und andere

Vdlker sich an den Fliissen der grossen "Wildnis ansiedelten, spielte

der Alkohol eine grosse Rolle. Nur durdi dieses «Strong-Water»

war es etwa 90 Prozent der Kolonisten bei barter Arbeit, unsag-

lichen Strapazen in Kampfen um die landwirtschaftliche Urbar-

machung mdglich, durchzuhalten. Das Primitive des kiimmerlichen

Daseins, das Ewig-auf-der-Lauer-sein um bei unerwarteten An-

griffen der Indianer schlagfertig dazustehen — diese stete Gefahr

fiir Leben und Gut — forderte das Hbchste an Mut und Ausdauer.

Der grbsste Anteil und das Verdienst an der Eroberung und Kulti-

vierung der neuen Welt tragt unbestreitbar der Alkohol. Man lese

die vielen Geschichten der alten Seeleute, worin man die Bestati-

gung hiefiir findet.

Die Bar war damals in den ersten Ansiedelungen die offentliche

Stube, derRendez-vous-Platz fiir alleEinheimischen, Wandernden,

Handels- und Seeleute. Diese Stube war der Ort, wo jeder Handel

abgeschlossen wurde, wo sich jeder Passant melden musste und die

nbtige Auskunft und die Neuigkeiten entgegennehmen konnte.

Man nannte ein solches Lokal «Common Store» (Gemeinschafts-

raum). Diese «Common Stores» wurden stets von einem geschulten

Manne, einem Geistlichen oder einem Offizier gefuhrt (the Com

mander). Der Ausschank von Alkohol fand nur durch diese Leute

und unter ihrer Aufsicht statt.

In grosseren Ansiedlungen waren schon Schlafraume fiir Gaste,

Stallungen, Konstablerstube (Polizei). Den ganzen Komplex nannte

man Taverne. Die Bar, also der Common Store, hiess «Inn», der

Bartender: Innholder. Dieser stand unter strenger Aufsicht des

Gesetzes. Es durfte Alkohol nur zu bestimmten Stunden fiir Ein-

heimische verabfolgt werden, ausgenommen waren Gaste und

Durchziigler. In diesen Gaststatten wurde reger Handel mit Pul-

ver, Waffen, Pelzen, Pferden, Artikeln aller Art getrieben. Das

Wichtigste war der Meldedienst, alle Nachrichten vom Innern des

Landes und von der Aussenwelt wurden hier vermittelt. Alle

diese kleinen und grossen Ansiedelungen standen mit einem Fort

in steter Verbindung. Diese Forts bildeten die militarische Stiitze

der Kolonisten. Bei dieser kleinen Festung war meistens die grosste

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