Handel
Holzland
Groß denken und auf dem
Boden bleiben
Im Vorfeld der Holzland Expo sprach
Holzforum
mit Geschäfts-
führer Andreas Ridder über Kooperation, E-Commerce, Trends
und Wachstumschancen für den Holzhandel.
Welche Erwartungen haben
Sie an den Verlauf der dies-
jährigen Holzland Expo?
Andreas Ridder:
Wir sind das
erste Mal mit unserer Expo auf
Schalke. Allein schon die großar-
tige Location begeistert unsere
Händler, Lieferanten und Dienst-
leister. Auf Besucher und Gäste
wird die einmalige Atmosphäre
ganz schnell überspringen, da
bin ich sicher. Denn alle Besu-
cher werden durch den Spieler-
tunnel, durch den sonst nur die
Fußballgrößen aus dem In- und
Ausland einlaufen, zu den Aus-
stellern gelangen.
Viele Teilnehmer freuen sich
besonders auf die Live-Interviews
mit Moderatorenlegende Werner
Hansch. Vor allem aber sind wir
als Kooperation Teamplayer. Ent-
weder wir agieren zusammen
als Mannschaft für das gesamte
Team oder gar nicht. Jeder setzt
sich bei uns für die Gemeinschaft
ein, genau das macht uns stark.
Unser Ziel für die Expo: größerer
Nutzen für die Besucher, gerin-
gerer Aufwand für die Ausstel-
ler. Das erreichen wir z. B. durch
übersichtliche Messestände in
drei Größen und eine attraktive,
sehr transparente Hallenauftei-
lung. Dieses Konzept wird her-
vorragend angenommen.
Über 275 Ausstelleranmel-
dungen und ein Plus von über 45
Prozent bei den Gesellschafteran-
meldungen im Vergleich zu 2014
bestätigen uns im Vorfeld. Das
Wichtigste neben allen Zahlen ist
uns aber, Händlern und Lieferan-
ten in anregender Atmosphäre
Optionen für ein neues Miteinan-
der zu schaffen. Grundsätzlich
wollen wir es weiter so halten
wie bisher: Wir denken groß und
bleiben gleichzeitig mit beiden
Beinen fest am Boden.
Wie wird sich die Zusammenar-
beit von Holzland, Baustoffring
und MDH weiterentwickeln?
Ridder:
MDH ist unser langjäh-
riger, wichtiger Partner für die
gemeinsame Zusammenarbeit
in den Bereichen Einkauf, Men-
genbündelungen, Importe und
Zentralregulierung. Unsere Ge-
meinschaft steht stark und un-
verrückbar, denn die gemeinsam
entwickelten Leistungen stellen
sicher, dass unsere Partnerbe-
triebe hohe Marktanteile in ihrer
Region abschöpfen.
Die jüngere Kooperation mit
dem Baustoffring entwickelt sich
äußerst erfolgreich. Daher setzen
wir in beiden Bereichen weiterhin
auf ein produktives, einander
stärkendes Miteinander. Uns ist
unter anderem wichtig, unsere
Kontakte zu den Lieferanten zu
vertiefen, die sich in den holz-
handelsrelevanten Baustoffsorti-
menten als zentral erweisen. Im
Sinne einer ganzheitlichen Strate-
gie, nach der der Holzfachhandel
dem Kunden die ganze Lösung
für sein Wohn- und Einrichtungs-
thema präsentieren muss, sind
Baustoffe im eigenen Handels-
haus als ein wichtiges Element
im großen Ganzen zu integrie-
ren. Daher stellen wir zusammen
mit dem Baustoffring für unsere
Fachhändler die Weichen, um an
die besten Lösungen zu vernünfti-
gen Konditionen zu kommen. Bes-
sere Kopfkonditionen und zentral
verhandelte Netto-Einkaufspreise
sowie der schnelle effiziente Zu-
griff auf die Waren sind für unsere
Händler natürlich von sehr hohem
Nutzen.
Kann der Holzhandel über die
Integration zusätzlicher Sor-
timente weiter wachsen?
Ridder:
Die Integration zusätzli-
cher Sortimente ist ein zentraler
Wachstumsmotor, den wir ganz
gezielt fördern. Wir setzen auf
einen modularen Ausbau unse-
res Erweiterungskonzeptes, um
Schritt für Schritt voranzugehen.
Der Sortimentsbaustein Trocken-
bau/Dämmung/Dachbaustoffe
spielt dabei gerade eine zentrale
Rolle.
Die erste Fachgruppenta-
gung in diesem Bereich zeigt
uns, dass wir mit unseren Part-
nern und Lieferanten diesbezüg-
lich den richtigen Weg gehen.
Denn das Gros der Gruppenmit-
glieder konnte ein deutliches Um-
satzplus erzielen. In der Mehrheit
lag die Umsatzsteigerung zwi-
schen 20 und 60 Prozent, verein-
zelt sogar darüber. Die Gruppe
unter Leitung von Andreas Schö-
neweiß wächst rasant an und be-
steht aktuell aus 27 Mitgliedern,
Tendenz steigend. Wenn es da-
rum geht, sich zukünftig am
Markt gegenüber Mitbewerbern
und Onlinehandel zu positionie-
ren, werden Baustoffe, die direkt
beim Holzhändler erworben wer-
den können, zunehmend unver-
zichtbar.
Andreas Ridder, Geschäftsführer
Holzland: „Wir denken groß und
bleiben gleichzeitig mit beiden
Beinen fest am Boden.“
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3|2016