Previous Page  94 / 116 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 94 / 116 Next Page
Page Background

94

GOLF TIME

|

7-2016

www.golftime.de

TRAINING |

ZAUS

Natürliches

Lernen

D

er vorherige Artikel „BREAK100“

hat in der Praxis funktioniert.

Die Ergebnisse der Schüler, die

sich mit diesem Thema auch nur

zwei Wochen auseinandersetzten, haben

dies bestätigt. Nun werden die Sprünge (von

„BREAK100“ zu „BREAK90“ und später von

„BREAK90“ zu „BREAK80“) immer spannen-

der und natürlich auch individueller.

Beim Projekt „BREAK90“ gelangen Sie

noch lange nicht an Ihre persönlichen Gren-

zen – eher wird Ihnen Zeitmangel im Wege

stehen. Bekommen Sie einfach nur ein

Gespür für die Fertigkeitsanforderung von

U90 Schlägen – Ermutigung und Inspiration

reichen hier erstmal völlig aus. Wir Coaches

betreuen Sie solange leidenschaftlich, bis

der Funke zu Ihnen überspringt.

1

Lernen Sie Ihre aktuellen Kernthemen

kennen – hierzu 3 Vorschläge von uns.

Besser wäre es jedoch, diese mit dem Pro

Ihres Vertrauens für Sie passend und indivi-

duell herauszufinden – unsere Erfahrung

zeigt, dass in dieser Spielstärke die Selbst-

wahrnehmung noch sehr von dem abweicht,

was tatsächlich den gewünschten Sprung

nach vorne ermöglicht:

„EducatEd hands“ :

Handaktionen und

Unterarmrotation spielerisch erlernen und

dabei den Ball im Wechsel links und rechts

drallen lassen (geht im Winter auch indoor

mit TrackMan/wir empfehlen dies herzlichst).

Dieses Kernthema wird später mit Ihrer

Weiterentwicklung immer wichtiger.

(Wussten Sie, dass Pros intuitiv umgreifen,

ohne dies wahrzunehmen und ohne dies

zu wissen? Sie wissen es nicht! Und warum

nicht? Weil Sie es spielerisch erlernt haben

- und somit auch gedankenbefreit am Platz

anwenden können!)

schlaglängEn vErmEssEn,

dadurch

kennenlernen und gegebenenfalls optimieren

(TrackMan-Optimizer-Programm hierzu sehr

hilfreich und zeitsparend).

ErstE ausEinandErsEtzung mit

Pitch-längEnkontrollE:

min. 3 Distan-

zen (30, 50, 70 Meter/TrackMan hierzu sehr

hilfreich und zeitsparend). Dieses Kernthema

wird später mit Ihrer Weiterentwicklung

immer wichtiger.

marco (r.) und sEin BrudEr

sEBastian zaus (l.)

Fully Qualified

PGA Professionals, Coaches von

zahlreichen Auswahlspielern

BreAK 90

für immer und egal wie lange sie schon Golf spielen.

Sie sollen natürlich alles, was Golf ist oder

sein kann, in sich aufsaugen. ABER: Verfolgen

Sie nur maximal 3 individuelle Kernthemen.

Bringen Sie diese auf eine neue Stufe, bevor

Sie neue Kernthemen verfolgen! Weniger ist

wirklich mehr!

2

Hier eine Liste der klassischen Fehler

von Über-90-Spielern, die es zu

vermeiden gilt:

Keine Rundenanalyse (und

Differenzierung und Einschätzung von Anzahl

der Schläge im langen Spiel und kurzen

Spiel); zu wenig Loft am Driver; Driver im

Treffmoment zu wenig in der Aufwärtsbewe-

gung (5° nach oben wäre klasse); der Glaube,

keinen Pro zu brauchen; häufig noch ungefit-

tete/zu schwere Schläger; Slice-Faktoren aller

Art; zu langes Ausholen ohne Beschleunigung

zur Fahne; grundsätzlich kaum Auseinander-

setzung mit Kraftfaktoren wie weiches

Peitschen und aktives Schlagen; schlechtes

Zeitmanagement und kaum Planung;

Selbstzweifel und Visionslosigkeit; Ausreden

statt Lösungen; kompliziertes Herangehen;

Schlaglängen überschätzt; ungünstige

Risiko-Nutzen-Abwägung; falscher Ehrgeiz

statt Inspiration fürs Lernen; sich aus der Sicht

der anderen betrachten statt Fokus nach

innen; Bezug zum Sportiven verloren usw.

3

Kindergolf am Beispiel Beni, 11 Jahre:

Seine aktuelle Schlaglänge vom

Tee = 160m, seine momentane max.

Weite vom Boden = 140 m. Daraus

ergeben sich seine persönlichen Pars

wie folgt:

0 bis 160 = sein Par 3

161 bis 300 = sein Par 4

301 bis 440 = sein Par 5

441 bis 580 = sein Par 6

Daraus ergibt sich für Beni

z.B. im GC am Reichswald

ein Par von 87 Schlägen –

statt den gewohnten 72.

Würde sich Benis Schlag-

weite um 40 m erhöhen,

so würde sich sein

Par auf 77 reduzieren.

Bekommen Sie den Transfer für Ihr Spiel an

diesem Beispiel hin?

Streichen Sie also die Par-Angaben auf

der Scorekarte und schreiben Sie stattdessen

Ihr persönliches Par an jedes Loch! Vorteil: So

lernen Sie den Bezug der Schlagweite zum

Par kennen und die Handicap-Denke entfällt!

Sie spielen dann gegen Par wie ein Profi –

nur dass es eben Ihr persönliches Par ist.

4

KST ist ein zusätzlicher Score, der

Ihnen ein Gespür für Ihre Kurzspiel-

leistung vermittelt.

Sie schreiben alle Schläge

ab 99m bis ins Loch extra auf. Dabei ist

42 Schläge die Kennziffer, die es zu erreichen

oder zu unterbieten gilt. Beispiel: Bei

52 Schlägen im Bereich von KST haben Sie

10 Schläge im Kurzspielbereich verschenkt –

so einfach ist das – und doch kann es uns

kaum jemand wirklich erklären, wo genau die

Schläge am Platz liegen gelassen wurden.

Jetzt können Sie es.

Keine falsche Zurückhaltung, machen Sie

das Beste aus sich als Golfer.

Sie werden genau zu dem, womit Sie sich

beschäftigen – Sie haben sich eben noch

nicht wirklich damit beschäftigt,

wenn Sie die 90 noch

nicht erlegt haben.

gt