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Die medizinische Entwicklung

schreitet rasant voran und so erlangt

man permanent neue Erkenntnisse.

Außerdem stehen zur Behandlung

von Erkrankungen immer neue tech-

nische Errungenschaften zur Ver-

fügung, die die Behandlung eines

Patienten einfacher, sicherer und

effektiver machen.

Auch die Krankenhäuser der Stiftung

der Cellitinnen zur hl. Maria haben

den Anspruch, für den Patienten

immer auf einem aktuellen Stand zu

sein und nehmen manchmal auch

eine Vorreiterrolle ein. Im Bereich

der Inneren Medizin, genauer der

Gastroenterologie, ist dies im St.

Vinzenz-Hospital, Köln, und im Pe-

trus-Krankenhaus, Wuppertal, der

Fall. In beiden Häusern werden zwei

innovative Diagnostik- und Thera-

pieverfahren eingesetzt.

Alternative zu großer

Darmoperation

Das Verfahren der ‚Endoskopischen

Vollwandresektion‘ existiert seit zwei

Jahren. Das St. Vinzenz-Hospital in

Nippes ist in Köln das erste Kran-

kenhaus, das dieses Verfahren

bereits seit einem Jahr erfolgreich

anwendet und so auch größere und

tieferwachsende gutartige Darmtu-

more und Polypen sowie bösartige

Veränderungen mit der neuen endo-

skopischen Technik entfernen kann.

Zwar ist die Entfernung gutartiger

Darmschleimhautwucherungen

(Darmpolypen) im Rahmen der

Darmspiegelung (Koloskopie) ein

langjährig erprobtes Verfahren zur

Vorbeugung von Darmkrebs. Es

wird weiterhin angewandt, aber in

manchen Fällen ist es nicht mehr

möglich, den Polypen im Rahmen

einer regulären Darmspiegelung zu

entfernen, weil er zu groß, vernarbt

oder bereits in tiefere Darmschleim-

hautschichten gewachsen ist. In

solchen Fällen musste der Polyp

bisher operativ entfernt werden,

um der Entstehung von Darmkrebs

vorzubeugen. Ein Bauchschnitt und

eine Vollnarkose waren meist un-

umgänglich, denn die bisherige

Technik, bei der der Polyp mit der

Metallschlinge gefasst und abge-

schnitten wird, birgt bei solchen

Befunden die Gefahr der Darm-

wandverletzung oder der unvoll-

ständigen Entfernung.

Das neue endoskopische Verfah-

ren kann jetzt solche Operationen

vermeiden. Die Anwendung ist so

simpel wie effektiv. Auf das Stan-

dard-Endoskop wird vorne ein Clip

aufgesetzt. Dieser ‚tackert‘ die ge-

sunden Darmwandanteile zusam-

men und bewirkt so einen sicheren

Verschluss der Darmwand. Danach

können die kranken Gewebeanteile

darüber sicher entfernt werden. So

ist nun auch die vollständige Ent-

fernung der betroffenen Darmwand

endoskopisch möglich.

Neueste Technik

in Therapie und Diagnostik

Schonende gastroenterologische Verfahren in Köln und Wuppertal

Das gastroenterologische Team am St. Vinzenz-Hospital

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CellitinnenForum 2/2017

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