Seit Dezember 2016 führt die In-
tensivstation des Kölner St. Vin-
zenz-Hospitals ein Pilotprojekt für
die Krankenhäuser der Hospitalver-
einigung St. Marien GmbH durch.
Es wurde ein Patientendaten-Ma-
nagementsystem, kurz PDMS, ein-
geführt, das es den Mitarbeitern er-
möglicht, alle relevanten Daten auf
der Intensivstation elektronisch zu
erfassen und weiter zu verarbeiten.
Das System von Agfa HealthCare
ist als eigenes Modul (Add-on) in
ORBIS integriert und erfasst einen
Großteil der Patientendaten und
Werte automatisch. ORBIS ist
ein ganzheitliches Krankenhaus-
informationssystem und sorgt
für eine Rundumsicht auf die Pa-
tientenbehandlung. Hier werden
Arbeitsabläufe und Informationen
aus Medizin, Administration und
Management zusammengeführt.
Auf der Intensivstation werden zum
Beispiel Herzfrequenz, Blutdruck
und Sauerstoffsättigung alle 15
Minuten ins System eingespeist
und auch Beatmungs- und Dialyse-
daten werden elektronisch erfasst.
Das bedeutet für den Patienten vor
allem eine bessere, häufigere Über-
wachung und mehr qualitative Zeit
von Ärzten und Pflegemitarbeitern.
Insbesondere für die internen Ab-
läufe bringt das System viele Ver-
besserungen mit sich. Beispiels-
weise kann die Patienten-Kurve
elektronisch geführt werden und
nur noch wenige Werte sind hän-
disch zu erfassen. So spart man
Zeit, Papier und Wege, denn auf die
Daten kann von jedem Arbeitsplatz
im Haus zugegriffen werden.
Nicht zuletzt erleichtert das PDMS
auch den Abrechnungsprozess
enorm. Für die Codierung und
DRG-Einstufung, unter anderem
in der Beatmungsmedizin, ist es
wichtig, die genauen Intervalle von
Beatmung und Nichtbeatmung
korrekt und präzise zu dokumen-
tieren. Und genau das ermöglicht
die Anbindung der Beatmungs-
geräte an den ICU-Manager. Und
auch der Datenschutz ist selbst-
verständlich weiterhin dadurch ge-
währleistet, dass alles innerhalb des
geschlossenen Systems ORBIS
stattfindet.
Zurzeit befindet sich das Projekt
noch in der Konsolidierungsphase.
Viele Ergänzungen und Abänderun-
gen waren nötig, um das System
auf die Bedürfnisse der Intensiv-
station anzupassen. Aber genau
das bedeutet gleichzeitig ein hohes
Maß an Flexibilität. Die seitens des
Herstellers vorhandene Basis kann
individuell an die Anforderungen
jeder Abteilung angepasst werden.
Die Neueinführung eines solchen
Systems erfordert anfänglich natür-
lich viel Zeit und Geduld. Die fort-
laufende Unterstützung durch ärzt-
liche und pflegerische Mitarbeiter
des Teams war hier unerlässlich
und ist es immer noch. Nicht zuletzt
durch dieses große und andauern-
de Engagement wird die Einführung
sicher erfolgreich sein.
Gut vernetzt im Krankenhaus
Patientendaten-Managementsystem erleichtert Arbeitsabläufe
CellitinnenForum 2/2017
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