Stromausfall! Was in einigen Län-
dern zumAlltag gehört, ist hierzulan-
de glücklicherweise eher eine Aus-
nahme. In Büros und Haushalten
bedeutet er in der Regel eine sehr
ärgerliche, aber nicht unbedingt be-
drohliche Unterbrechung des All-
tags. Doch was passiert eigentlich
bei einem Ausfall der Stromversor-
gung in einem Krankenhaus? Ein
Ort, an dem hochkomplexe Ope-
rationen durchgeführt und in dem
einige Patienten ununterbrochen
beatmet oder computergestützt
überwacht werden müssen?
Ende März kam es zu so einem
Stromausfall im Heilig Geist-Kran-
kenhaus in Longerich. Vormittags
gegen viertel nach elf gingen plötz-
lich die Deckenlampen in der Ver-
waltungsebene aus – Stromausfall
für vier Stunden auf dem ganzen
Gelände. Die Hauptversorgungs-
leitung vor dem Haus war durch
eine Panne beim Energieversorger
beschädigt worden. Sofort griffen
sogenannte USV, also unterbre-
chungsfreie Stromversorgungs-
Anlagen, ein, damit beispielsweise
die Operationslampen weiter leuch-
teten. Zudem gewährleistete ein
Notstromaggregat innerhalb
von wenigen Sekunden,
dass lebensnotwendi-
ge Maschinen wei-
ter mit Strom ver-
sorgt wurden.
Diese tech-
n i s c h e n
Anlagen
sind mittlerweile Standard in deut-
schen Krankenhäusern.
Für die technische Leitung des
Hauses hatte ab diesem Moment
erste Priorität, die Funktionen im
ganzen Haus zu überprüfen und
alle Fehlermeldungen zu sammeln.
„Das Wichtigste aber ist, dass in
solchen Situationen die Kommuni-
kation innerhalb eines Hauses ein-
wandfrei funktioniert“, erklärt Dirk
Malorny, technischer Leiter des
Heilig Geist-Krankenhauses. Er
sei darauf angewiesen, dass ihm
alle Abteilungen Einschränkungen
umgehend meldeten. Nur so könne
sich die Technik ein Bild von den
Störungen machen und wiederum
Empfehlungen für anzupassende
Prozessabläufe aussprechen. Das
habe wunderbar geklappt, so
Malorny. Die Sicherheit der Pa-
tienten war zu keiner Zeit
gefährdet.
„Alle Mitarbeiter haben sich sehr
unterstützend verhalten und die
Abteilungen haben diese Un-
annehmlichkeit wirklich gut ge-
meistert“, resümiert Dr. Guido
Lerzynski, Geschäftsführer des
Heilig Geist-Krankenhauses. Auch
dass an diesem Tag ohne Regel-
stromversorgung in der Kantine
kein Mittagstisch serviert werden
konnte, wurde von den Mitarbeitern
mit Fassung getragen. Der Verkauf
von frisch belegten Brötchen am
‚Coffee-Point‘ im Eingangsbereich
schnellte in die Höhe. Gut zu wis-
sen, dass so ein Zwischenfall zwar
ein Ärgernis für alle Beteiligten ist,
es im Krankenhaus aber in jedem
Fall sicher weitergeht.
Stromversorgung lahmgelegt
Im Heilig Geist-Krankenhaus ging es trotzdem sicher weiter
CellitinnenForum 2/2017
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Medizin | Betreuung