Fortbildung aktuell – Das Journal
der Apothekerkammer Westfalen-Lippe 5
Dr. Miriam Ude / Dr. Christian Ude / Laura Vey
In unserer heutigen Zeit gibt es nahe-
zu für jede Frau, jedes Paar und jede ge-
sundheitliche Situation die passende Ver-
hütungsmethode. Zahlreiche Varianten
basieren auf hormoneller Verhütung, an-
dere auf Barrieremethoden, und auch be-
reits erste Versuche, mit Apps und Smart-
phones zu verhüten, sind zu erkennen.
Auswahlkriterien für das eigene Verhü-
tungsmittel sind unter anderem Sicher-
heit und Verträglichkeit, Zuverlässigkeit,
die wiedereinsetzende Fruchtbarkeit
nach Absetzen der entsprechenden Me-
thode, eine leichte Handhabbarkeit, die
Auswirkung auf das Sexualleben, ein et-
waiger Schutz vor Infektionen und auch
der Preis. Verhütung wird in großen Tei-
len unserer Bevölkerung aktiv genutzt.
Nach Zahlen der Bundeszentrale für ge-
sundheitliche Aufklärung wenden in
Deutschland ca. 76 Prozent der Bevölke-
rung aktiv Verhütungsmaßnahmen an, 16
Prozent verhüten nicht – die Hälfte davon
aufgrund eines Kinderwunsches. Mittel
der Wahl sind wie in Abbildung 1 ersicht-
lich orale Kontrazeptiva („die Pille“) und
das Kondom. Für die Beratungspraxis in
der Apotheke ein klarer Hinweis, sich in
diesem Bereich der Verhütung ein umfas-
sendes Wissen anzueignen.
Der weibliche Zyklus
Für den Beratungsalltag im Kontext mit
Verhütungsmitteln ist ein Grundwissen
rund um den weiblichen Zyklus und die
damit verbundenen Hormone wichtig.
Der weibliche Zyklus verläuft in drei bzw.
vier Phasen. Per Definition ist Tag 1 des
Zyklus‘ der Tag der einsetzenden Mens-
truationsblutung. Betrachtet werden die
periodischen Veränderungen der Gebär-
mutterschleimhaut und die synchron ver-
laufende Heranreifung einer Eizelle im
Ovar in Abhängigkeit verschiedener Hor-
monkonzentrationen.
Unter der Desquamations- bzw. Regene-
rationsphase versteht man Tag 1 bis 4 des
Dr. Miriam Ude
(links) und
Dr. Christian Ude
, beide Fachapotheker für Arzneimittel-
information, haben in Frankfurt Pharmazie studiert und an der dortigen Goethe-
Universität promoviert, an der sie heute als Lehrbeauftragte tätig sind. Seit 2013
betreiben sie die Stern Apotheke in Darmstadt, eine akkreditierte Ausbildungsa-
potheke der LAK Hessen. Dort hat
Laura Vey
eine Hälfte ihres 3. Prüfungsabschnit-
tes absolviert, bevor Sie im Sommer 2015 ihre Approbation erhalten hat. Aktuell
arbeitet sie in der Apotheke des Klinikums Darmstadt. Miriam Ude ist zudem lei-
tende Redakteurin der Zeitschrift PZ-Prisma, deren Redaktion auch Christian Ude
angehört. Sie leiten darüber hinaus die zentrale Beschaffungsstelle der Deutschen
Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt (a. M.).
Ring, Pflaster, Pille und Pille danach
Verhütungs-Update in Fallbeispielen
Abbildung 1:
Beliebtheit unterschiedlicher Verhütungsmethoden (nach BZgA).