Technischer artikel
November 2014
53
Entwicklungen in
Umwelttechnologien für
Stromkabel – mit Einsatz
sauberer Werkstoffe im
Produktionsverfahren
von Sikora AG
Einleitung
Die Umwelttechnologie ist ein Thema,
das weltweit eine immer wichtigere Rolle
spielt, vor allem angesichts der immer
größeren Ressourcenknappheit und der
zunehmenden Umweltverschmutzung.
Die Industrie hat die Verpflichtung
Produkte und Verfahren zu entwickeln,
die nachhaltig, energieeinsparend und
umweltverträglich sind. Diese Produkte
und
Verfahren
müssen
dennoch
gleichzeitig hochprofitabel sein.
Erdöl ist eine unersetzliche Basis-
ressource. Erdöl wird in der Form
von
Kunststoffmaterialien
für
die
Kabelisolierung eingesetzt.
Sikora beabsichtigt technische Lösungen
für eine Online-Qualitätssicherung der
Materialien und der Kabel anzubieten,
um
ökonomische
und
ökologische
Produktionsverfahren zu ermöglichen.
Dank
einer
Ergänzung
in
der
Produktionslinie von Meß- und Regel-
sowie Prüfungs- und Sortiertechnologien,
kann der Schrottanteil reduziert und
demzufolge Material eingespart werden.
Jeder Liter Erdöl, der dank niedrigerer
Ausschussquoten
und
weniger
Materialverbrauch eingespart werden
kann, ermöglicht auch die geringere
verfügbare Ressource einzusparen.
In diesem Artikel wird über eine neue
technologische Lösung berichtet, die
die Reinheit der XLPE-Pellets prüft, die
beim Isolierverfahren von Stromkabeln
eingesetzt werden.
Es handelt sich um das erste auf
dem Markt erhältliche System, das
Pellets 100-prozentig inspiziert und
kontaminierte
Pellets
automatisch
aussortiert
bevor
sie
in
das
Extrusionsverfahren gelangen.
Durch Bereitstellung von absolut sauberem
Isoliermaterial, unterstützt das System die
Anforderungen der Umwelttechnologie
innerhalb der Prozesskette.
Diese Technologie ist das Ergebnis einer
Entwicklungszusammenarbeit
zwischen
Sikora und Maillefer.
Bedarf nach sauberen
XLPE-Compound für
Stromkabel
Die Reinheit des XLPE-Compounds, das für
die Isolierung von Stromkabel eingesetzt
wird, spielt eine kritische Rolle. Ein
vollkommen reines Compound reduziert
das Risiko eines Durchschlags.
Metallische
Verunreinigungen
von
50μm könnten bereits zu Schäden beim
Endprodukt mit hohen Folgekosten führen,
die leicht Millionen betragen könnten.
Die
Reparatur
eines
mangelhaften
Seekabels, das z. B. durch Verunreinigungen
beschädigt wurde, kann zu wochenlangen
Ausfallzeiten führen.
Deswegen fordert z. B. der Chinesische
Standard für Hochspannungskabel den
Ausschluss von Verunreinigungen ab 75
μm in den zu verarbeitenden Materialien.
Entsprechend ist es erforderlich, das
Material zu 100 Prozent zu inspizieren,
bevor es in das Endprodukt gelangt.
Stichprobenverfahren sind ein erster
Schritt,
jedoch
nicht
ausreichend,
um alle Kontaminationen zuverlässig
auszuschließen.
Heute
setzen
Kabelhersteller
Siebe
ein, um die Verunreinigungen im
XLPE-Compound abzufangen bevor diese
ins Kabel gelangen. Die Siebe werden im
Schmelzefluss direkt nach dem Extruder,
vor dem Spritzkopf eingesetzt. Diese
Siebe können sich jedoch nach einer
gewissen
Laufzeit
mit
verbranntem
Material oder einer übermäßigen Menge
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Metallische Kontamination im Pellet (Röntgen)
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“Black specs” (schwarze Stippen) am Pellet (groß und
klein) (Optische Inspektion)