ße und geschmackvoll gestaltete
Kapelle, aber auch die Hochwer-
tigkeit der gesamten Ausstattung
zeigen deutlich die Wertschätzung,
die der Stifter betagten Menschen
entgegenbrachte. Im Leitbild der
Einrichtung, die unverändert für alle
Mitarbeiter gilt und von ihnen auch
sehr bewusst mitgetragen wird, hat
Viktor Schroeder seine Ansprüche
formuliert. Sätze wie: „Die Wohn-
anlage Sophienhof ist ein Ort, an
dem alte Menschen mit ihrer Be-
dürftigkeit an erster Stelle stehen“
oder „Die Grundlage unserer Arbeit
entspricht dem Prinzip der Solidari-
tät“ verdeutlichen seine Einstellung,
die sich übrigens auch in seinem
lebenslangen sozialen ehrenamtli-
chen Engagement zeigte.
In beide Projekte, die Wohnanlage
Sophienhof in Niederzier und die da-
zugehörigen Seniorenwohnungen
in Düren-Birkesdorf, sind viele Mil-
lionen geflossen. Viktor Schroeder
lebte eher bescheiden. Gemeinsam
mit seiner Ehefrau bezog er 2005
eine Wohnung auf dem Sophien-
hofgelände in Niederzier. Sophie
Schroeder lebt bis heute dort.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ansprüche des Stifters sind
sicherlich klar formuliert. Viele lang-
jährige Mitarbeiter haben ihn noch
gekannt und gemeinsam mit ihm
den Sophienhof aufgebaut. Auch
dadurch, dass Sophie Schroeder
in einem Haus der Wohnanlage
lebt, sind die Bindungen bis zum
heutigen Tage sehr eng. Die Sorge
vieler Mitarbeiter, wie es nach dem
Rückzug der Erben aus der Verant-
wortung für das Haus weitergehen
wird, sind deshalb mehr als ver-
ständlich. Aus der Verantwortung
für das Erbe haben die Kinder nach
einer Lösung gesucht, die die Inten-
tionen der Eltern weitertragen. Von
der Ausrichtung her ist der Sophien-
hof ein von einem christlichen Leit-
gedanken geprägtes Haus. Die Su-
che nach einem Träger, der dieses
christliche Leitbild ebenso pflegt,
hatte deshalb oberste Priorität für
die Familie. Zieht man ein Fazit nach
den ersten 100 Tagen unter der
neuen Trägerverantwortung, dann
fällt es positiv aus. Die Mitarbeiter
sind zum einen beruhigt, weil ihre
Verträge ohne Änderungen über-
nommen wurden. Auf der anderen
Seite sehen sie auch, dass die gute
Arbeit, die bisher geleistet wurde,
wertgeschätzt wird. Die Sorge, dass
die Leitgedanken, die die Mitarbeiter
bewusst mittragen und leben, ver-
loren gehen, ist unbegründet. Man
möchte, dass es so bleibt. Sicherlich
hilfreich war es auch für alle Betei-
ligten, dass die neue Geschäfts-
führerin Gerlinde Kremers, bildlich
gesprochen, den roten Faden auf-
genommen hat. „Wir arbeiten für
alle!“ Eine Mitarbeiterin hat es auf
den Punkt gebracht und wollte
damit sagen, dass alle Bereiche,
auch wenn sie formal getrennt sind,
in intensivem Austausch stehen.
„Wir arbeiten für alle!“ Das ist ein
Satz, wie ihn auch Viktor Schroeder
gesagt haben könnte.
Viktor Schroeder mit Ehefrau
Die Kapelle des Sophienhofs
CellitinnenForum 2/2016
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