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GOLF TIME

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6-2016

81

TOUR-TIPPS MIT ALEx CEJKA

| TRAINING

s

icher haben Sie auch schon mal von

Ihrem Mitspieler nach einem nicht

gelungenen Schlag gehört: „Du bist

runtergegangen.“ Dann gehören Sie

wahrscheinlich zu den ca. 65 Prozent der

Golfer, die Schwierigkeiten haben, die optima-

len Körperwinkel im Rückschwung zur halten.

Es gehört zu den elementar wichtigen Din-

gen im Golf, dass wir unsere Körperwinkel, die

wir in der Ansprechposition gesetzt haben,

während der kompletten Drehung unseres

Körpers beibehalten. Ich sehe viele Spieler,

die eine sehr gute Ansprechposition einneh-

men, aber dann im Rückschwung entweder

das rechte Knie strecken oder den Winkel der

Neigung ihrer Wirbelsäule verlieren. Somit

machen sie ihre gute Vorarbeit wieder kaputt.

Wenn unser Körper im Rückschwung einen

Winkel verkleinert oder vergrößert, muss wie-

der eine Ausgleichsbewegung im Abschwung

erfolgen. Diese Hoch-tief-Bewegung des Kör-

pers im Schwung macht unseren Wunsch nach

konstanteren Schlägen zunichte. Sie müssen

sich immer wieder vor Augen führen, dass Ihr

Körper imAbschwung auf den Millimeter genau

wieder den Punkt finden muss wie in der

Ansprechposition, damit wir den Ball mit der

Mitte der Schlagfläche treffen können.

Um die Neigung der Wirbelsäule während

der Drehung im Rückschwung nicht zu ver-

ändern, brauchen wir eine gehörige Portion

an Beweglichkeit und Kraft. Hier liegt oft das

Problem. Bei meinen Golfkursen baue ich daher

oft einen Test in das Aufwärmprogramm ein,

um schon vor dem ersten Schlag zu sehen, wie

es um Beweglichkeit und Kraft bestellt ist.

so GehT’s

Es ist eigentlich eine tiefe Knie-

beuge mit kleinem Schwierigkeitsgrad: Sie

stehen mit Ihren Füßen schulterbreit ausein-

ander, beide Fußspitzen zeigen nach vorn. Jetzt

nehmen Sie einen Schläger, halten ihn waage-

recht über Ihren Kopf, die Arme sind gestreckt.

Nun gehen Sie in die Knie. Der Schläger sollte

während der Kniebeuge immer in derselben

Position über dem Kopf bleiben.

Aber vorsichtig, es ist nicht so einfach, wie

es klingt. Brechen Sie ab, sobald Sie merken,

dass sich Ihre Fußsohlen vom Boden lösen

oder dass der Schläger nicht mehr über Ihrem

Kopf ist bzw. Sie das Gleichgewicht verlieren.

„Bestanden“ haben Sie den Test, wenn: 1. der

Oberkörper parallel zu Ihren Unterschenkeln

ist, 2. Sie mit Ihrem Gesäß tiefer kommen als

bis zu den Knien, 3. Ihre Knie immer noch

über den Füßen sind, 4. die Füße immer noch

geradeaus zeigen, 5. Sie Ihren Schläger immer

noch gestreckt über dem Kopf halten können.

Aber: Bei den meisten wird das alles zu-

sammen nicht geklappt haben, das zur Be-

ruhigung. Nun müssten wir testen, wo die

Probleme liegen, ob im Oberkörper oder in den

Beinen: Bedenken Sie bitte, dass bei einer tie-

fen Kniebeuge der komplette Körper getestet

wird, angefangen beim Sprunggelenk über den

Wadenmuskel, Oberschenkelmuskel über die

Hüft-Beweglichkeit, die Core-Stabilität etc.

Versuchen Sie jetzt noch einmal eine Knie-

beuge mit beiden Armen verschränkt vor der

Brust oder hinter dem Kopf. Falls Ihnen das

keine Schwierigkeiten bereitet, dann liegt Ihr

Problem im Oberkörper. Falls Sie das nicht

schaffen, dann liegt das Problem im Unterkörper.

Doch die Frage ist nun: Wie kann ich mich

verbessern, wenn ich Probleme festgestellt

habe? Für Ihr zukünftiges Aufwärmen emp-

fehle ich Ihnen die „Windmühle“: Sie stellen

sich wieder in eine Eisen-5-Ansprechposition

und strecken Ihre Arme seitlich weg vom Kör-

per. Jetzt versuchen Sie Ihre Schultern und

Arme wie eine Windmühle zu drehen. Und

natürlich weiterhin an der tiefen Kniebeuge

dranbleiben! Wenn Sie diese Übung wirklich

beherrschen, dann kann Sie nichts mehr stop-

pen und dem optimalen Schwung steht nichts

im Wege. Viel Erfolg dabei.

GT

Tour-Tipp von peTer Karz

Diese trainings-tipps kommen

direkt von der tour.

Die hohe KuNst im Golf:

die Winkel

halten!

PeTer KarZ

Jahrgang ’68, Fully

Qualified PGA Professional

mit Stützpunkt im Golfpark

München-Aschheim.

Seit 1996 Trainer von

Alex Cejka.

www.peter-karz.de

Essenziell für ein gutes Treffen und eine

optimale Kraftübertragung ist es, ...

... die Körperwinkel des Set-ups auch

während des Rückschwungs zu halten

Bei korrekter Ausführung bleiben diese

Winkel auch im Durchschwung bestehen