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CellitinnenForum 4/2017

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Die beiden ersten Teile des Reise-

berichtes führten in den Norden

des afrikanischen Landes, auf den

Spuren frühchristlicher Missionare.

Beeindruckende Königspaläste und

zahlreiche Kirchenbauten, die sich

in zerklüftete Felsformationen ein-

fügen, beeindrucken ebenso wie

die artenreiche Flora und Fauna

des abessinischen Hochlandes.

Der dritte Teil des Berichtes führt in

den Süden Äthiopiens mit seinen

vielfältigen Bevölkerungsgruppen:

Während der nächsten Tage ging

es immer weiter Richtung Süden,

zunächst entlang von erntereifen

Mais- und Sorghumhirsefeldern.

Auf Plattformen in Bäumen stan-

den Kinder oder Erwachsene mit

schwingenden Peitschen oder

Steinschleudern, um Vögel von den

reifen Ähren zu verscheuchen. Dann

führte der Weg vorbei an bizarren

Auswaschungen eines während der

Regenzeit tosenden Flusses und

an kunstvoll angelegten Terrassen-

feldern. Bald wurde die rote Erde

von einem satten Grün abgelöst und

es zeigte sich eine fruchtbare Land-

schaft mit bis zumHorizont reichen-

den riesigen Feldern. Hier lernten

wir auch den Kohlbaum kennen,

der in der Ernährung eine wichtige

Rolle spielt. In einem kleinen Ort

war gerade Schulschluss und ganze

Klassenverbände liefen lachend und

winkend neben unseren Autos mit

lautem „Juju, Juju“ her.

In Key Afer besuchten wir den quir-

ligen Wochenmarkt der Benna und

Ari, der aber schon teilweise auf

Touristen zugeschnitten war. Dafür

bot der Viehmarkt ein ursprüngliches

Bild. Hier wurde palavert, Ziegen

vor dem Verkauf gewogen und um

Rinder und Hühner gefeilscht. Bei

der Weiterfahrt nach Jinka konnten

wir noch einen kleinen Stoffmarkt

besuchen und außerdem sehen,

was man aus alten Autoreifen her-

stellen kann, nämlich Sandalen.

Landestypisches

Schönheitsideal

Am nächsten Morgen ging es zu-

nächst durch die Furt eines kleinen

Flusses, dann einen Hügel hinauf,

bevor sich die Ebene des Flusses

Omo öffnete und wir in den Ma-

go-Nationalpark fuhren. Der 760

Kilometer lange Omo entspringt in

Nekemte in 2.400 Metern Höhe.

Er fließt gen Süden über tosende

Stromschnellen und Wasserfälle,

bevor er im Turkana-See mündet.

Zu beiden Seiten des Flusses be-

finden sich Nationalparks. Paviane

und Perlhühner kreuzten unseren

Weg und mit weißen Mustern an-

gemalte Kinder und Jugendliche

versuchten, sich für ein Foto ein

paar Birr (äthiopische Währung) zu

verdienen. Schließlich erreichten wir

das Dorf der Mursi, die vor allem

durch den Lippentellerschmuck der

Frauen weltbekannt sind. Die Mäd-

chen weiten sich in jungen Jahren

ihre aufgeschnittene Unterlippe zu-

nächst mit einem Pflock, später mit

immer größer werdenden Tontellern

(ca. 15 cmDurchmesser). Erst dieser

Schmuck macht die Frauen für die

Äthiopien, Teil 3

Vom Abessinischen Hochland zu den Völkern des Südens

Vögel verjagen

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