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„Ich wollte schon als Kind zur Kri-

po“, erzählt Renate Bures. Die

pensionierte Hauptkommissarin

ist seit der ersten Stunde ehren-

amtlich im Herseler Seniorenhaus

St. Angela tätig, also seit zehn Jah-

ren. Ihr Vater war Polizist und hat

seine berufliche Leidenschaft auf

zwei seiner insgesamt vier Kinder

übertragen. Grundvoraussetzung

für die Einstellung bei der Kriminal-

polizei war ein abgeschlossenes

Studium. Doch in den fünfziger und

sechziger Jahren kostete die Aus-

bildung amGymnasium und an der

Universität noch Geld. Das Gehalt

eines Polizisten reichte dafür nicht

und so besuchte Bures nach der

Volksschule die Höhere Handels-

schule. Wenn ihr schon der Dienst

bei der Polizei verwehrt blieb, so

wollte sie auf jeden Fall die Beam-

tenlaufbahn einschlagen. Noch im

‚Backfischalter‘ machte sie eine

verwaltungstechnische Ausbildung

beim Fernmeldeamt Bonn und bil-

dete sich anschließend zur Fern-

meldeassistentin weiter. So wäre

Bures Karriere bei der Post stetig

weiter verlaufen, hätte die Abteilung

‚Weibliche Kriminalpolizei‘ Ende der

sechziger Jahre nicht auch Frauen

ohne Abitur und Studium für den

mittleren Polizeidienst zugelassen.

Als junge Kripobeamtin

Mit 22 Jahren stellte die junge Frau

ihre berufliche Karriere noch ein-

mal auf Null und begann als ‚Krimi-

nalhauptwachtmeisteranwärterin‘

die dreijährige Ausbildung bei der

Dienststelle ‚Weibliche Kriminalpoli-

zei‘. Wir schreiben das Jahr 1969.

Die Hippiebewegung hat ihren Zenit

bereits überschritten, Studenten-

proteste gegen den Vietnamkrieg

und gegen das verkrustete Esta-

blishment dominieren die Nach-

richten. In Woodstock versammeln

sich im August 400.000 Konzert-

besucher und feierten Joan Baez,

Jimmy Hendricks, Janis Joplin –

Marihuana und LSD. Gleichzeitig

rufen die Kommunarden Uschi

Obermaier und Rainer Langhans

in München die ‚freie Liebe‘ aus

und werden zum Vorbild der so

genannten ‚68er-Generation‘. Und

mittendrin: ‚Kriminalhauptwacht-

meisteranwärterin‘ Renate Bures.

„Wenn wir Drogenrazzien in den

‚Kommunen‘ vornahmen, habe ich

nicht schlecht gestaunt. Gut ka-

tholisch sozialisiert, betrat ich eine

mir völlig fremde Welt“, erinnert sie

sich. Doch ihr eigentliches Einsatz-

gebiet waren Strafdelikte von und

an Kindern und Jugendlichen. Dazu

Lebenswege

Erinnerungen einer Kriminalhauptkommissarin

Früher Berufswunsch: Kriminalkommissarin

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CellitinnenForum 1/2018

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