hen. Durch die gewonnene Kraft in
den Beinen schafft sie es, sich im
Rollstuhl wieder richtig zu positio-
nieren oder sich aufzustellen. Wenn
sie Schwierigkeiten mit der Luft hat,
dann atmet sie tief durch – so wie
sie es im ‚fit für 100‘ gelernt hat.
Renate Engels hilft das Wissen um
die Atmung sehr und sie kann die-
se gezielt steuern und einsetzen.
Der Weg dorthin war mit sehr viel
Arbeit und noch mehr Übungen
verbunden.
Zu Beginn ist das Training mit Ge-
wichten völlig neu für die meisten
Bewohner. Wie werden die Gewich-
te richtig gehalten? Wie sitze oder
stehe ich während der Übungen am
besten? Worauf muss ich beson-
ders achten? Wie muss ich atmen?
Diese Fragen werden beantwortet
und der Sinn und Zweck der ein-
zelnen Übungen erklärt. Wichtig ist
die regelmäßige Anwesenheit, um
gute Ergebnisse erzielen zu kön-
nen. „Wenn ich mal nicht zum ‚fit
für 100‘ kann, merke ich das an den
Knochen und Gelenken. Ich werde
steif.“ Diese Erfahrung machen fast
alle Teilnehmer, nicht nur die des
Würselener Seniorenhauses. Das
bestätigen auch die Auswertungen
der Kölner Sporthochschule.
Die Kontinuität des An-
gebotes muss also
gewährleistet sein.
Auch wenn die
Tagesform von
Renate Engels
mal nicht so
gut ist, be-
sucht sie das
‚fit für 100‘.
Dann werden
die Übungen eben abgeschwächter
durchgeführt oder sie macht etwas
längere Pausen. Ohnehin kennt je-
der Bewohner seinen Körper am
besten und nimmt dessen Zeichen
wahr, so dass er sich – neben den
stattfindenden Pausen – eine zu-
sätzliche nehmen darf. Zwischen-
durch werden Getränke gereicht,
um das Pensum von 60 Minuten
durchzuhalten. Diese Gelegenheit
wird gerne genutzt, um ein wenig
zu klönen oder langsam zu den
Gedächtnisübungen überzugehen.
Auch gezielte Atemübungen wer-
den von den Teilnehmern als posi-
tiv angesehen. Zum Abschluss ist
auch eine kleine Geschichte oder
eine Einladung zu anderen Ver-
anstaltungen des Seniorenhauses
willkommen.
Das Training
Ob eine Teilnahme überhaupt mög-
lich ist, überprüft der Hausarzt und
attestiert, dass dem nichts imWege
steht. Und wie läuft nun ein Trai-
ning konkret ab? Bei den einzelnen
Übungen werden Gewichte einge-
setzt, die auf die körperliche Ver-
fassung der Teilnehmer abgestimmt
sind. ImWechsel werden Arme und
Beine trainiert.
Die Aufgabe des Trainers ist es, nicht
nur die Übungen vorzumachen und
anzuleiten, sondern besonders auf
die einzelnen Teilnehmer zu achten:
Werden die Gewichte richtig gehal-
ten? Ist die Körperhaltung günstig?
Welche Gewichte passen zur aktu-
ellen Tagesform des Bewohners?
Renate Engels lacht. Natürlich ist
es Aufgabe des Trainers, auf die
Teilnehmer zu achten, doch sie, wie
auch die anderen, die schon länger
dabei sind, merken, wenn jemand
nicht ‚in Form‘ ist. Den Bewohnern
sind die Übungen bereits so ver-
traut, dass zum Teil schon in den
Raum gerufen wird, welche Übung
als nächste kommt. Die Teilnehmer
sind aktiv dabei und freuen sich
auf den nächsten Termin – auf das
körperliche Training aber genauso
auf die gesellige Atmosphäre bei
der viel gelacht und erzählt wird.
Wanda Majewski
CellitinnenForum 1/2018
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Idee | Einsatz