Sport und Fitnesstraining im Al-
ter? „Ja, auf jeden Fall!“, beteuern
Renate Engels und Waltraud Petz,
die beide im Seniorenhaus Serafine
in Würselen-Broichweiden leben.
Renate Engels fühlt sich im voll-
stationären Bereich des Hauses
wohl. Sie genießt, dass rund um
die Uhr jemand in der Nähe ist, der
sie bei der täglichen Pflege unter-
stützt. Die verschiedenen Gruppen-
angebote und Veranstaltungen im
Haus besucht sie gerne, ebenso
wie Waltraud Petz, Mieterin des
dem Seniorenhaus angeschlosse-
nen Seniorenwohnens. Beide Da-
men gehen regelmäßig zum ‚fit für
100‘, das immer montags und frei-
tags am Vormittag stattfindet. Das
Interesse an dieser Veranstaltung
ist groß und so wurde kurzerhand
noch eine zweite Gruppe ins Leben
gerufen, die sich an den beiden
Tagen nachmittags trifft.
Aber was ist eigentlich ‚fit für 100‘?
Es handelt sich um ein gezielt
kraftförderndes Bewegungsange-
bot, das von der Sporthochschule
Köln für Senioren entwickelt wurde.
Egal wie die Wohnsituation oder der
Hilfebedarf aussehen, jeder kann
mitmachen. Die Trainer werden
speziell geschult, um adäquat auf
den Einzelnen eingehen und die
festgelegten Übungen anleiten zu
können.
Ein Training gliedert sich in zwei
unterschiedliche Teile – in einen va-
riablen Teil mit Koordinationsübun-
gen und Spielen zur Gedächtnis-
schulung und einen festen Teil mit
dem vorgegebenen Kraftübungs-
programm. Bei Letzterem wird die
Muskulatur mit Gewichten trainiert,
so dass die Muskelkraft zumindest
erhalten oder sogar aufgebaut wird.
Nachweislich besteht ein enger Zu-
sammenhang zwischen der körper-
lichen Verfassung und dem Bewe-
gungsverhalten eines Menschen.
Nicht alle Defizite sind durch ein
Training kompensierbar, jedoch
können Muskulatur, Knochen und
Organfunktionen positiv beeinflusst
werden. Auch der alternde Körper
kann trainiert werden und so trägt
regelmäßige Bewegung zur Erhal-
tung der Alltagskompetenz bei.
Mobilität erhalten
Nun zurück zu den Teilnehmerin-
nen. Waltraud Petz weiß genau,
dass Bewegung und somit der Er-
halt der Mobilität sehr wichtig sind.
Sie nutzt für längere Strecken den
Rollator und geht selbstständig
spazieren. Und weil sie dies noch
lange tun möchte, kommt sie seit
fast drei Jahren zweimal wöchent-
lich zum Training. Damals war sie
neu ins Seniorenwohnen eingezo-
gen und stieß zufällig auf die Grup-
pe, als sie im Haus unterwegs war.
Da sie auch früher Sport getrieben
hat, weckte das Angebot ihr Inte-
resse. Kurz entschlossen ging sie
in den Gruppenraum und fragte,
ob sie denn mitmachen könne. Die
Leiterin lud sie ein, sich einfach da-
zuzusetzen und das Training anzu-
schauen. Und was sie sah, gefiel
Waltraud Petz.
Nach einigen theoretischen Erläute-
rungen und seit der Einholung des
ärztlichen Attestes gehört Waltraud
Lebenswert alt werden
Das Programm ‚fit für 100‘ bringt Senioren in Schwung
CellitinnenForum 1/2018
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Idee | Einsatz