Seit seinem 14. Lebensjahre stand er in der sozialistischen Arbeiterjugend und trat
1932 zur kommunistischen Jugend über. 1934 verteidigte er mit der Waffe in der
Hand die Stellungen des Schutzbundes auf der Ennsleite.
Nach der gewaltsamen Eingliederung Osterreichs organisierte Korl Punzer als Vor–
sitzender die illegale Organisation der Kommunistischen Partei in Steyr. Durch seine
überzeugende Kraft, mit der er für die Ideen Marx und Lenins eintrat, mit der
Begeisterungsfähigkeit der Jugend, die bei ihm in Diskussionen und Sitzungen zum
Ausdruck kam, gewann er die mutigen Herzen seiner Genossen und schulte sie zu
standhaften Kämpfern gegen die faschistische Tyrannei. Seine Liebe zur Heimat,
sein leidenschaftlicher Wille zur Freiheit und Unabhängigkeit Osterreichs, brachten
ihn in die Kerker Himmlers.
Im September 1942 wurde er verhaftet und nach Linz zur Gestapo überstellt. Wochen
der furchtbarsten Mißhandlungen und Qualen folgten für ihn. Die Gestapo - sie
ahnte, daß er einer der führenden Funktionäre der illegalen Kampfgruppe in Steyr
war - wandte deshalb die bestialischesten Methoden der Geständniserpressung
an. Doch Karl blieb hart und standhaft. Sein eiserner Wille, seine Oberzeugung,
gaben ihm die Kraft, diese Martern zu überstehen. - Karl Punzer. gab keinen
seiner Genossen preis.
Nach zweijähriger Untersuchungshaft wurde er vom faschistischen „Volksgerichtshof"
mit sechs seiner Genossen zum Tode verurteilt. Nun folgten für ihn die schwersten
Qualen, denn er wartete von einem Tag zum anderen auf die Vollstreckung des
Urteiles. Nach dreimonatigem, fürchterlichsten Warten kam er mit seinen beiden
Leidensgenossen Draber und Bloderer zusammen in eine Zelle. Diese Revolutionäre
waren jedoch nicht gewillt, sich von den faschistischen Henkern das Lebenslicht aus–
blasen zu lassen. In diesen schwersten Stunden führten die drei Leidensgenossen
unter den aussichtslosesten Bedingungen vier Fluchtversuche durch . Bei dem letzten
brachten sie die Kerkermauern bereits hinter sich und gewannen den Weg ins Freie.
Karl jedoch, zu sehr geschwächt durch die verzehrende Haft, stürzte und wurde
von den faschistischen Häschern eingeholt. Man brachte ihn in die Todeszelle zurück.
Vier Tage darauf - am 5. Dezember 1944 - wurde der österreichische Kommunist
Karl Punzer enthauptet. Mit dem Hochruf auf seine unterdrückte Heimat starb er
als 32-Jähriger für die Freiheit seines Volkes.
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