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Verschlechterung der Anpassung des alten Menschen an die Erfordernisse der

natürlichen Umwelt. Diese Situation wird noch dadurch verstärkt, dass auch

die circadianen Akrophasen sich im Sinne einer Phasenvor- oder -nacheilung

verändern. Dies bedeutet, dass die Höchstwerte bestimmter funktioneller und

biochemischer Größen zu einer anderen Tageszeit auftreten, als dies bei jüngeren

Menschen der Fall ist. Eine weitere typische Veränderung chronobiologischer

Phänomene im Alter ist die so genannte Frequenztransposition von circadian

zu ultradian. Die Rhythmen mit einer Periodendauer von 24-Stunden werden

dabei von Rhythmen mit einer kürzeren Periodendauer überlagert oder abge-

löst. Ein typisches Beispiel dafür ist das Schlaf-Wachverhalten alter Menschen.

Die Veränderungen der Zeitstruktur beim alten Menschen sind individuell

unterschiedlich ausgeprägt. Dieser Tatsache muss vor allem dann Rechnung

getragen werden, wenn sich daraus die Frage nach der Effektivität therapeu-

tischer Interventionen stellt.

Eine altersentsprechende Ernährung hat nicht nur einen gesundheits-

erhaltenden Effekt, sondern unterstützt auch die Behandlung chronischer

Erkrankungen und erhöht somit die Lebenserwartung. Über das praktisch

wichtige Thema der Ernährung imAlter sprach

C. Ekmekcioglu

von der Medizi-

nischen Universität Wien. Malnutrition und Überernährung sind Risikofaktoren

für chronische Krankheiten mit sowohl finanziellen wie sozialen Belastungen

des alten Menschen. Mangelversorgung mit bestimmten Nährstoffen tritt bei

alten Menschen relativ häufig auf.Wichtige Risikofaktoren, die zu einer vermin-

derten Nahrungsaufnahme führen, sind bestimmte soziale und altersbedingte

Faktoren sowie Krankheiten. Übermäßige Nahrungszufuhr trägt zur Entstehung

chronischer Krankheiten wie Hypertonie, koronare Herzkrankheit, Diabetes

mellitus etc. bei. Physiologische und pathophysiologische Veränderungen im

Alter betreffen u. a. die Körperzusammensetzung, den Energieumsatz, endo-

krine Funktionen, gastro-intestinale Funktionen, sinnesphysiologische Fähig-

keiten, die Nierenfunktion und die Immunfunktion. Zu den Veränderungen der

Körperzusammensetzung zählen die Abnahme der fettfreien Körpermasse

und der Knochendichte. Von den endokrinen Funktionen kommt der, durch

die zunehmende Insulinresistenz bedingten, Abnahme der Glukosetoleranz

eine praktische Bedeutung zu. Die Abnahmen der Geruchs- und Geschmacks-

empfindung können ein Grund für den Appetitmangel und dadurch eine Teil-

ursache einer Mangelversorgung sein. Die Einschränkung der Nierenfunktion

kann die Ursache für eine Dehydration und für Störungen im Elektrolythaus-

halt sein. Kennzeichnend für das Alter ist auch eine Abnahme der Funktions-

kapazität der meisten Immunparameter.