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Wie hast du die WM im Rettungs-

schwimmen und insbesondere

deinen WM-Titel erlebt?

Die Disziplin Leinenwurf war ja

relativ neu für mich, aber ich habe

intensiv den Leinenwurf trainiert –

im Fitnessstudio, im Schwimmbad,

in meinemWohnungsflur. Direkt vor

demWettkampf konnte ich vor Auf-

regung mit meiner Teampartnerin

kein Wort wechseln – dann kommt

der Pfiff, du reagierst nur noch, wi-

ckelst das Seil auf, und nach 16

Sekunden war alles schon vorbei.

Ich konnte erst nicht einschätzen,

ob das ein gutes Ergebnis war, und

habe dann noch richtig mitgefie-

bert – als dann klar wurde, dass

wir gewonnen hatten, standen uns

schon die Tränen in den Augen.

Hat dich dein sportliches Engage-

ment in deiner Berufsfindung beein-

flusst?

Ursprünglich wollte ich Bademeis-

terin werden, um auch beruflich

mit Wasser zu tun zu haben. Ich

hatte schon den Eignungstest be-

standen – dann haben mich aber

meine Trainer und Lehrer überredet,

doch das Abitur zu machen. Meine

damalige Trainerin hat sicher dazu

beigetragen, dass ich dann den

Therapeutenberuf gewählt habe.

Ich bin der Ehrgeiz in Person, sehr

zielstrebig und diszipliniert. Die

langjährige Vereinserfahrung hilft

mir auch bei meinem Einsatz hier

in unserem Team. Ich kann nur

jedem raten, in einem Verein aktiv

zu werden, das ist eine riesige Be-

reicherung fürs Leben.

Danke Sabrina für dein Engagement

als Rettungsschwimmerin und wei-

terhin viel Spaß beim Training!

Sabrinas Engagement können auch

die Kollegen bestätigen – sie ist im

Therapeutenteam des NTC sehr

engagiert, organisiert gemeinsame

Teamaktivitäten und bemüht sich

intensiv darum, neue Mitarbeiter zu

integrieren. Allerdings ist es auch

eine Herausforderung, den Beruf

und das intensive ehrenamtliche

Engagement zu kombinieren. Denn

Sabrinas Einsatz bei der DLRG gilt

als Ehrenamt, für das sie – außer

Medaillen, Stolz und Spaß – keinen

finanziellen oder Stundenausgleich

erhält. Insbesondere während der

Ausbildung zur Physiotherapeutin

musste sie von Duisburg zum Aus-

bildungsort Kerpen pendeln, sich

mit zwei Nebenjobs finanzieren

und dazu noch drei bis vier Mal pro

Woche im Schwimmbad trainieren.

Heute gehört sie noch immer ihrem

DLRG-Heimatverein in Duisburg an,

trainiert unter der Woche allerdings

meist eigenständig in Köln. Hierbei

profitiert sie von demKooperations-

vertrag der Cellitinnen mit ihrem

Kölner Fitnessstudio, in dem es

auch ein Schwimmbad gibt.

Nach der WM stand für die Kollegen

im NTC Sabrinas Erfolg im Mittel-

punkt. „Der Empfang hier nach der

WM war total freudig und über-

wältigend. Ich bin diese Euphorie

von anderen gar nicht gewohnt,

da mein Sport für meine Familie

und Freunde fast schon zum Alltag

gehört. Ich habe zu Hause einen

ganzen Karton voll mit Medaillen.

2008 habe ich bei der Europa-

meisterschaft den neunten Platz

belegt. Der WM-Titel dieses Jahr

war aber definitiv mein sportlicher

Höhepunkt.“

Die nächste Weltmeisterschaft

findet in zwei Jahren in Australien

statt. Wegen der weiten Anreise

ist es auch eine finanzielle Frage,

ob Sabrina teilnehmen wird, aber

eventuell lässt sich die WM mit

einem Urlaub verbinden, denn sie

würde schon gerne ihren Titel ver-

teidigen.

Wettbewerb in der Brandung

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CellitinnenForum 1/2017

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