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Körperliche, psychische oder se-

xualisierte Gewalt, unterlassene

oder aufgezwungene Versorgung:

Gewalt gibt es in vielen Facetten,

und sie ist häufig nicht offensicht-

lich. Als katholischer Träger erhiel-

ten die Stiftung der Cellitinnen zur

hl. Maria und alle anderen katholi-

schen Träger vom Erzbistum Köln

den Auftrag, durch ein sogenann-

tes ‚Institutionelles Schutzkonzept‘

Maßnahmen zu planen, die alle

Menschen unter dem Dach einer

Einrichtung möglichst vor Gewalt,

besonders in sexualisierter Form,

schützen soll. Eine Gruppe erfahre-

ner Mitarbeiter aus allen Bereichen

der Kranken- und Seniorenhäuser,

diskutierten nach einer Risikoana-

lyse Möglichkeiten, wie das Unter-

nehmen Gewalt verhindern kann

und bei Gewaltvorfällen den Be-

troffenen Vertrauen und Hilfe er-

möglicht sowie Maßnahmen gegen

mögliche Verdächtige in klaren

Handlungsschritten festlegt.

Dieser erste wichtige Schritt ist

getan und das Konzept mit den

verbindlichen Handlungsleitfäden

wurde Ende Mai 2019 beim Erzbis-

tum Köln eingereicht. Alle Bestand-

teile gelten damit für alle Einrich-

tungen des Verbunds. Im Herbst

2019 werden das Schutzkonzept

und die entwickelten Unterlagen im

Mitarbeiterportal der Krankenhäu-

ser, im Intranet der Seniorenhäuser

und auch auf der Homepage des

Unternehmens hinterlegt, so dass

Mitarbeiter und Patienten sich da-

rüber informieren können.

Wir haben durch die intensive Ausei-

nandersetzung mit dem Thema und

in der Bearbeitung erster Vorfälle

festgestellt, dass der Umgang mit

Gewalt und insbesondere sexuali-

sierter Gewalt herausfordernd ist.

Nur wenn wir professionelle Struk-

turen und geschulte Ansprechpart-

ner in allen Einrichtungen haben,

können wir die Betroffenen adäquat

unterstützen und die Vorfälle be-

arbeiten. Deshalb haben wir in den

Einrichtungen Vertrauenspersonen

benannt, die nach einer Schulung

als erste Ansprechpartner zur Ver-

fügung stehen. Außerdem gibt es

Handlungs- und Gesprächsleitfä-

den, die klar regeln, wer wann wie

sprechen und handeln muss. Durch

Schulungsangebote im CIS-Fort-

bildungsprogramm der Senioren-

häuser und in der Innerbetrieblichen

Fortbildung der Krankenhäuser

(IBF) können Mitarbeiter den pro-

fessionellen Umgang mit Nähe und

Distanz oder Deeskalationstech-

niken vertiefen. Mit dem Angebot

eines neuen WebTV-Kurses, den

wir in Kooperation mit der St. Fran-

ziskus-Stiftung in Münster und

WebTV Campus entwickeln wol-

len, ermöglichen wir einen ersten

Einstieg in das Thema. Daher bitten

wir alle, sich über die festgelegten

Vorgehenswege zu informieren und

die aufgezeigten Möglichkeiten der

Schulung und Auseinandersetzung

zu nutzen.

Angela Kauffmann,

Strategische

Personalentwicklung

Maria Adams,

Mitarbeiterseelsorgerin

der Seniorenhaus GmbH

Prävention von sexualisierter Gewalt

Professionell mit dem sensiblen Thema umgehen

Medizin | Betreuung

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CellitinnenForum 3/2019