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Verglichen mit der Situation in
ländlichen Gebieten ist die Fach-
arztdichte in Köln deutlich höher.
Aber auch in der Domstadt kann es
mitunter zu langen Wartezeiten auf
einen Termin bei einem Spezialisten
kommen. Davon ist besonders die
Rheumatologie betroffen. Abhilfe
schafft eine gesetzliche Regelung,
die ‚Ambulante Spezialfachärztliche
Versorgung‘ (ASV). Sie ermöglicht,
dass Krankenhausärzte und nie-
dergelassene Ärzte Patienten mit
rheumatologischen Erkrankungen
gemeinsam behandeln.
Das St. Marien-Hospital und das
MVZ St. Marien sind seit Anfang des
Jahres mit vier Fachärzten in der
ASV Rheuma amRhein vertreten. In
der ASV Rheuma am Rhein haben
sich zehn Rheumatologen und 40
weitere Fachärzte in der Region
Köln, Bonn und Leverkusen zu-
sammengeschlossen, um gemein-
sam mit niedergelassenen Ärzten
an Rheuma erkrankte Menschen
schnell und effizient behandeln zu
können. Den betroffenen Patienten
steht dadurch die komplette diag-
nostische und therapeutische am-
bulante und stationäre Infrastruktur
zur Verfügung, ohne dass sie statio-
när aufgenommen werden müssen.
Benötigt wird lediglich eine spezielle
Überweisung des behandelnden
Hausarztes in die ASV. Patienten
können ihren Arzt konkret danach
fragen. Da die Überweisung zwei-
mal im Jahr erneuert werden muss,
bleibt der behandelnde Arzt weiter
eingebunden.
Nach der Überweisung erstellt ein
Rheumatologe der ASV federfüh-
rend den Behandlungsplan für den
Patienten. Dabei achtet er darauf,
dass die nötigen Untersuchungen
und Therapiemaßnahmen mög-
lichst gebündelt stattfinden. Er ent-
scheidet auch, welche Fachrichtun-
gen für die jeweilige Behandlung
hinzugezogen werden müssen. Er
kann auf Lungenfachärzte, Rheu-
maorthopäden, Haut- und Nie-
renärzte sowie eine große Anzahl
weiterer Fachärzte im Netzwerk
zurückgreifen.
Seit Anfang 2019 sind das St. Ma-
rien-Hospital sowie das MVZ
St. Marien mit vier Fachärzten Ko-
operationspartner der ASV Rheu-
ma am Rhein. Außer dem Lungen-
facharzt und Chefarzt der Klinik für
Innere Medizin und Pneumologie
Dr. Andreas Schlesinger sind dies
die Radiologen Dr. Michael Buhr
und Levan Glonti sowie Sami Zeg-
lam, Facharzt für Innere Medizin
und Rheumatologie. „Häufiger als
man gemeinhin denkt, ist auch die
Lunge bei rheumatologischen Er-
krankungen betroffen“, erläutert
Schlesinger die Einbeziehung der
Lungenmedizin innerhalb der ASV.
Durch die große Anzahl an Fach-
ärzten im Netzwerk bleiben den
Patienten lange Wege erspart. Ter-
mine werden in der Regel inner-
halb von zwei Wochen vergeben.
Ein weiterer Pluspunkt der ASV:
Teilweise werden Behandlungskos-
ten von den Kassen übernommen,
die normalerweise nicht erstattet
werden.
Rheumapatienten besser versorgt
Kooperation entschärft Fachärztemangel in der Rheumatologie
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 3/2019