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GOLF TIME
|
2-2016
www.golftime.deCOVER |
VORSCHAU MASTERS
gab für uns immer nur ein Thema: Wann
werden wir selbst antreten dürfen?“
Für Eric und die anderen Freunde von
Jordan hat sich der Traum, selbst beim Mas-
ters Tournament teilzunehmen, nicht erfüllt
– aber sie durften ihren ehemaligen Schul-
kollegen zumindest vor Ort anfeuern, als er
sich den begehrten Titel sicherte. Und damit
haben die Jungs schonmal ein Privileg genießen
können, das Millionen Golffans weltweit für
den Rest ihres Lebens verwehrt bleiben wird:
Sie konnten zumindest den heiligen Rasen
des Augusta National Golf Clubs betreten.
SCHWARZMARKT
Seit Jahrzehnten sind die
Wartelisten für Eintrittskarten zu dem Event
geschlossen. Auf normalemWeg kommt man
nicht an Tickets. Wenn man allerdings ein
prall gefülltes Portemonnaie hat, dann kann
man sich für einige Tausend U.S.-Dollar im
Internet ein Ticket kaufen – ganz mit rechten
Dingen geht das allerdings dann meist nicht
zu. Und auch die Verzweifelten, die vor den
Toren des Clubs ausharren, um
während der Masters Woche
ein begehrtes Ticket auf dem
Schwarzmarkt zu erwerben, haben
wohl größere Chancen, im Knast
von dem kleinen Städtchen
Augusta zu landen, als amAbschlag vonLoch1
namens „Tea Olive“ zu stehen und ihren
Lieblingsgolfer anzufeuern.
Wobei, angefeuert werden die Spie-
ler auf dem Platz nicht. Das Masters
rühmt sich nicht nur seiner beson-
deren Geschichte, die Atmosphäre,
die hier herrscht ist in vielen Aspek-
ten eine ganz besondere. Zuschauer
werden „Patrons“ genannt. Den
Patrons ist es untersagt, zu laufen oder
sich irgendwo am Platz auf den Boden zu
setzen. Aber das ist auch gar nicht nötig, denn
die perfekte Planung der Turnierorganisa-
toren stellt die passenden, grünen Camping-
stühle zum Verkauf, und wer früh genug auf
den Beinen ist, sich für 20 U.S.-Dollar einen
Stuhl im passenden Grün gekauft hat, der kann
sich seinen Platz in der 1. Reihe sichern.
Auch das ist eine Eigenheit des Masters:
Hat man sich einmal für einen Platz entschie-
den und seinen Stuhl in den ausgewiesenen
Flächen aufgestellt, so kann man sich sicher
sein, dass dieser Platz für den Rest des Tages
sicher ist. Niemand wird auch nur auf die Idee
kommen, den Stuhl zu verrücken. Im Laufe
der Jahrzehnte haben sich so auch einige Fans
immer wieder an den gleichen Plätzen instal-
liert, und schon Tiger Woods sagte: „Wenn
ich zum Masters fahre, dann ist es immer
etwas ganz Besonderes. Ein wenig ist das, wie
nach Hause zu kommen.“
Doch das Masters ist nicht nur das Tur-
nier von Größen wie Tiger Woods (der die-
ses Jahr aufgrund einer Verletzung nicht
antreten kann). Ganz in der Tradition von
Mitgründer Bobby Jones, der Zeit seines
Lebens Amateur geblieben ist, wird beim
Masters Wert darauf gelegt, und auch das ist
einzigartig, dass eine Reihe von ausgewähl-
ten Amateuren im Feld sind. Der
aktuelle U.S.-Amateur Cham-
pion, der Zweitplatzierte
der U.S.-Amateur-Meis-
terschaften, der British
Amateur
Champion,
der Asia-Pacific Ama-
teur Champion, der
Latin America Amateur
Champion, der U.S.-Ama-
teur Public Links Champion
und der amtierende U.S.-Mid-
Amateur Champion stehen an der Seite von
Rory McIlroy & Co. im Starterfeld. Sie
PAR 3 CONTEST
FAMILY AFFAIR
Seit 1960 wird auf dem Par 3
Kurzplatz von Augusta National
am Mittwoch vor dem offiziellen
Turnierbeginn der Par 3 Contest
ausgetragen. Traditionell fungie-
ren hier Familienangehörige (im
Foto Tiger mit seinen Kids Charlie
und Sam) oder gute Freunde für
die Profis als Caddies. Gewinnen
möchte diesen Wettkampf aller-
dings niemand, schließlich hat
noch kein Sieger des Par 3 Con-
tests auch das Masters gewonnen.
JORDAN SPIETH
TITELVERTEIDIGER
100
MAXIMALE
TEILNEHMERZAHL
BEIMMASTERS
TOURNAMENT
Als Jordan Spieth 2015 das Green Jacket
vom Vorjahressieger Bubba Watson überreicht
bekommen hatte, wurde ein neues Kapitel
in der Golf-Geschichte aufgeschlagen, denn
Spieth traut man noch viele weitere Siege zu.
Seine Bilanz beim Masters Tournament ist
bisher fast makellos. 2014 trat er das erste
Mal an und holte den geteilten 2. Platz.
2015 holte er den Titel.