Den Erfolg hatte Julia Filipps nicht für möglich ge-
halten. „Ich war noch nie in meinem Leben richtig
schlank“, gesteht sie mit einem amüsierten Lächeln.
Und natürlich hat sie im Alter von heute 42 Jahren
– wie fast jede Frau – umfangreiche Erfahrungen
mit allen möglichen Diäten hinter sich: Crashdiäten,
Verbotsdiäten, aufwändige Diäten, einseitige Diäten.
„Alles nicht mein Ding, da war nichts dabei, was mir ent
sprochen hat“, lautet ihr Fazit. So wirklich gelungen war das
Ergebnis auch nie, die Kilos gingen und kamen wieder, zwei
Kinder sorgten für mehr Taillenumfang, die nächste Jeans
größe ließ sich nicht umgehen. „Trotzdem habe ich immer
alle schlanken Hosen aufgehoben“, betont Julia Filipps. Die
Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Diätbuch ausgeliehen
Bis ihr dann vor gut einem Jahr in der Stadtbücherei ein Er
nährungsbuch in die Hände fiel. „Ich habe darin geblättert“,
erinnert sie sich, „und es dann wirklich ausgeliehen. Drei
Mal hintereinander, weil das endlich die Methode beschrie
ben hat, die mir liegt.“ Julia Filipps ist eine lebensbejahende
junge Frau, die gern gut lebt und das Essen genießt. Verbo
tene Nahrungsmittel oder strenge Regeln beim Zubereiten
der Mahlzeiten mag sie nicht. Mit dem Intervallfasten
konnte sie sich spontan anfreunden. Für den Start ihrer
Ernährungsumstellung Anfang Februar 2017 kam damals
einiges zusammen, Ehemann Timo Filipps begann verstärkt
im Homeoffice zu arbeiten, die Familie verkaufte ein Auto,
Julia buchte den lange geplanten Yoga-Kurs und kaufte ein
neues Fahrrad. „Das Prinzip, an zwei Tagen sehr diszipliniert
zu sein und ansonsten das Leben und das Essen voll genie
ßen zu können, entspricht mir total“, sagt sie.
Abo für die Biokiste
Und ganz nebenbei stellt man sich mit seinen Lebensge
wohnheiten und seinem Essverhalten um, ein sensibleres
Bewusstsein entsteht: „Bei uns gibt es jetzt Vollkornbrot
und nur noch selten Weißbrot, wir haben eine Biokiste
abonniert, wir ernähren uns insgesamt viel kontrollierter und
Endlich eine Diät,
die zu mir passt
Julia Filipps hat mit Intervallfasten
einen neuen Lebensstil entdeckt
gesünder und bewegen uns mehr“, beschreibt sie den Le
bensstil, den sie mit ihrer Familie im Laufe des vergangenen
Jahres gefunden hat.
Insgesamt 16 Kilo hat Julia Filipps zwischen Februar 2017
und Februar 2018 abgenommen. Am Anfang sei es relativ
schnell gegangen, dann wieder habe es Wochen gegeben, in
denen sich überhaupt nichts tat. Jetzt fügt sie einen „Diät
tag“ ein, wenn sie das Gefühl hat, es sei notwendig. „Ich
genieße ein Stück Schokolade oder Kuchen und einen Teller
Pasta“, sagt sie, „dann gibt es halt am nächsten Tag Salat und
Magerquark.“ Die 65 Kilo hält sie nun kontinuierlich. Und
die 38er Jeans liegen wieder ganz vorn im Schrank.
Wie geht Intervallfasten?
Das Konzept ist bestechend einfach: Man legt zwei
Fastentage in der Woche ein, an denen die Kalorien
zufuhr heruntergefahren wird. An den restlichen fünf
Tagen isst man ganz normal. Die Ergebnisse sind
erstaunlich: Die Kilos purzeln, kombiniert mit einer
gesunden Lebensweise kann das Risiko von Diabe-
tes, Herzerkrankungen und Krebs verringert werden.
Die Methode hat etliche Vorzüge: Zum einen bleiben
die Entbehrungen zeitlich begrenzt. Zum anderen
wird das Suchtverhalten nach Zucker, Fett und Salz
ausgebremst. An den Diät-Tagen wird eine Mindest-
menge an Proteinen und Gemüse verzehrt. So steigen
Motivation und Lust, sich vernünftiger zu ernähren.
Bücher zum Intervallfasten
Kurzzeitfasten, Dr. Ruediger Dahlke
Mit Esspausen gesünder,
länger und schlanker leben
Südwest Verlag,
ISBN 978-3-517-09688-9
The Fast Diet – Das Original,
Dr. Michael Mosley, Mimi Spencer
5 Tage essen, 2 Tage fasten
Goldmann Verlag,
ISBN 978-3-442-17448-5
Das Buch, mit dem Julia Filipps
abgenommen hat:
Die 5:2 Diät, Elisabeth Lange
5 Tage essen, 2 Tage Diät
Gräfe und Unzer Verlag,
ISBN 978-3-833-83806-4
Alltagstauglich
Die positiven Effekte, die das Fasten mit Unterbre-
chungen mit sich bringt, sind bereits wissenschaftlich
belegt. Gepaart mit regelmäßigem Bewegungstrai-
ning verzeichnet das Intervallfasten auch erstaunliche
Erfolge beim Abnehmen. Dies geht aus einer Pla-
cebo-kontrollierten Doppelblind-Studie der Martin-
Luther-Universität Halle-Wittenberg hervor. Nach den
Erfahrungen von Prof. Dr. Kuno Hottenrott, Leiter des
Instituts für Leistungsdiagnostik und Gesundheits-
förderung, wählen viele Menschen, die abnehmen
möchten, mit Crashdiäten oder totalem Fasten oft
einen Weg, den sie nicht lange durchhalten können.
Jojo-Effekte sind die Folge. Um diese zu vermeiden,
empfiehlt der Experte, neben regelmäßigem Sport
nur einen oder zwei Fastentage pro Woche einzupla-
nen und den Stoffwechsel mit basischen Mineralstof-
fen zu stabilisieren. Unter
www.basica.dekann man
beispielseweise eine Broschüre herunterladen, die
neben Fastentipps auch einen leichten Trainingsplan,
ein Tagebuch und leckere basische Rezepte enthält.
Apfel statt Muffin:
Basische Mineral-
stoffe aus Obst und
Gemüse tragen dazu
bei, Fastenkrisen
durch Übersäuerung
zu vermeiden.
Foto: © djd basica Frank BoxlerFoto: djd/Basica/FrankBoxler
Foto: © Daria Shevtsova/pexels.com
Fotos: © privat
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Vitamin
K
– Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018
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