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Immer noch ist der bösartige Darmkrebs die bei Männern dritthäufigste und bei Frauen zweit-

häufigste Krebsart. Deutschlandweit gibt es laut der Arbeitsgemeinschaft deutscher Darm-

krebszentren über 280 zertifizierte Darmzentren. Diese klinischen Einrichtungen sind spezia-

lisiert auf die Behandlung von bösartigen Erkrankungen (Karzinomen) des Dickdarms (Kolon)

und des Mast- oder Enddarms (Rektum), im Allgemeinen auch unter dem Begriff Darmkrebs

zusammengefasst. Nach Expertenschätzungen erkranken jährlich mehr als 60.000 Menschen

an diesen Tumorarten. Doch es gibt auch andere Zahlen zum Stichwort Darmkrebs.

Und das sind die guten Nachrichten: Die Anzahl der Neu­

erkrankungen an Darmkrebs gehen sowohl bei Männern

als auch bei Frauen leicht zurück. Bis 2008 war die Zahl

kontinuierlich gestiegen, seit zehn Jahren gibt es jedoch

einen Abwärtstrend. Diese Entwicklung wird häufig mit der

regelhaft gewordenen Darmkrebsfrüherkennung bei Män­

nern und Frauen ab 50 Jahren in Verbindung gebracht, die

zunächst einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl vorsieht.

Früherkennung ist wichtig

Ab dem Alter von 55 Jahren kann dann innerhalb dieses

sogenannten „Screenings“ eine Darmspiegelung – in der

Regel durch einen Gastroenterologen – durchgeführt wer­

den. Sie ist die zuverlässigste Früherkennungsmethode, mit

der bereits die gutartigen Vorstufen einer Erkrankung im

Darm erkannt und entfernt werden können. Damit gilt die

Früherkennung als einer der wichtigsten Bausteine bei der

Bekämpfung von Darmkrebs. Männer und Frauen sollten

sie daher gewissenhaft wahrnehmen.

Hohe Qualitätsansprüche an Darmzentren

Kommt bei den Vorsorgeuntersuchungen der Verdacht

auf, dass ein Patient an Darmkrebs erkrankt sein könnte,

empfiehlt sich in der Regel die Behandlung in einem

Darmzentrum. In zertifizierten Zentren ist das medizinische

Personal auf die Behandlung dieser Erkrankung spezialisiert.

Verschiedene Disziplinen arbeiten eng und effektiv zusam­

men: Ärzte, Pflegende, Physiotherapeuten, Mitarbeiter des

Sozialdienstes, Psychoonkologen, Seelsorgende, Ernäh­

rungsberater, Schmerztherapeuten und häufig noch einige

mehr.

Auch Selbsthilfegruppen, wie die Selbsthilfegruppe für

Patienten mit künstlichem Darmausgang (ILCO), helfen

Betroffenen nach dem Krankenhausaufenthalt, mit der Er­

krankung umzugehen. Die Vorteile für den Patienten liegen

klar auf der Hand: Vor, während und nach der Behandlung

steht ihm ein Expertenteam zur Verfügung, das genau auf

seine Krankheits- und Genesungsbedürfnisse eingestellt ist.

Fundierte Therapiekonzepte

Wer als Zentrum zertifiziert werden möchte, muss die

hohen Auflagen der Zertifizierungsstellen erfüllen. So wird

eine kontinuierlich hohe Qualität der medizinischen Versor­

gung gewährleistet. Es muss zum Beispiel eine bestimmte

Anzahl an Darm-Operationen durchgeführt werden, um die

Zertifizierung zu erreichen. Aber nicht nur das: Die Opera­

teure müssen besonders erfahren bei bestimmten Eingriffen

sein und die Therapie gemäß den Leitlinien durchführen.

Bevor operiert wird, werden in einem Darmzentrum im

Rahmen von wöchentlichen Konferenzen, dem sogenann­

ten Tumorboard, alle Fallgeschichten der Patienten in einer

Gute Nachrichten

Neuerkrankungen bei Darmkrebs gehen leicht zurück.

Für die Behandlung empfehlen sich zertifizierte Zentren.

interdisziplinären Runde diskutiert. Dazu gehören beispiels­

weise Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Strahlen­

therapeuten, Radiologen und Pathologen. Jeder Spezialist

bringt seine Einschätzung mit in die Runde. Alle Beteiligten

können auf die aktuellsten Informationen zugreifen und so

ein fundiertes und individuelles Therapiekonzept für jeden

Patienten erstellen. Darmkrebs kann heute gut behandelt

werden. Der medizinischen Forschung gelingen ständig

neue Erkenntnisse. In einem zertifizierten Darmzentrum

treffen Patienten auf viele Experten an einem Ort und ha­

ben somit alle Behandlungsvorteile, weil die Teams auf ihre

Erkrankungen spezialisiert sind.

chirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

St. Franziskus-Hospital |

Köln-Ehrenfeld

chirurgie.kh-heiliggeist@cellitinnen.de www.hgk-koeln.de

Heilig Geist-Krankenhaus |

Köln-Longerich

visceralchirurgie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de

St. Vinzenz-Hospital |

Köln-Nippes

Chefarzt

Dr. Elmar Kleimann

Darmzentrum Köln Nord-West

Zertifiziert: DKG – Deutsche Krebsgesellschaft

Tel 0221 5591-1031

Chefarzt

Prof. Dr. Ernst Eypasch

Darmzentrum Köln Nord-West

Zertifiziert: DKG – Deutsche Krebsgesellschaft

Tel 0221 7491-8258

Chefarzt

Dr. Thomas Wilhelm

Darmzentrum Köln Nord-West; Zertifiziert:

DioCert - Zertifizierung im Gesundheitswesen

Tel 0221 7712-387

Unsere Darmzentren

in Köln

Foto: © Alexander Raths/fotolia.de

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Vitamin

K

– Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018

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