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mium der gemeinsamen Selbstver-

waltung der Ärzte, Zahnärzte, Psy-

chotherapeuten, Krankenhäuser

und Krankenkassen in Deutsch-

land.

Aktuell können bereits acht kom-

plexe Krankheitsbilder durch

ASV-Teams behandelt werden und

jährlich kommen weitere dazu.

Für den Erkrankten bietet die Be-

handlung durch ein ASV-Team be-

deutende Vorteile, da alle Team-

mitglieder bereits den Nachweis

erbracht haben, dass sie für die Be-

handlung der jeweiligen Erkrankung

besonders qualifiziert sind und die

vorgeschriebene Mindestanzahl

an Patientinnen und Patienten mit

dieser Krankheit behandelt haben.

Gleichzeitig ist sichergestellt, dass

die notwendige technische Aus-

stattung für Untersuchungen und

Behandlungen zur Verfügung steht.

Ein 24h-Notdienst sowie intensiv-

medizinische Versorgungsmög-

lichkeiten sind weitere Vorausset-

zungen, die in einem ASV-Team

erfüllt sein müssen. Grundsätzlich

sind alle Teammitglieder innerhalb

eines Zeitraums von 30 Minuten

erreichbar, um dem Patienten un-

zumutbare Strecken zu ersparen

und schnell agieren zu können.

Teams

Die Teams setzen sich wie folgt

zusammen:

Der Teamleiter koordiniert die ,Am-

bulante Spezialfachärztliche Ver-

sorgung‘. Er ist für die fachliche

und organisatorische Patienten-

versorgung verantwortlich und

sorgt für einen reibungslosen In-

formationsfluss. Die Aufgabe des

Teamleiters übernimmt in der Re-

gel der Facharzt, der die Patien-

ten schwerpunktmäßig betreut.

Bei Tumoren im Bauchraum ist das

zum Beispiel ein Gastroenterolo-

ge. Die Mitglieder des Kernteams

sind Fachärzte, die aufgrund ihrer

speziellen Kenntnisse und Erfah-

rungen bei der Behandlung der

jeweiligen Erkrankung mitwirken,

wie Onkologen und Strahlenthera-

peuten. Sie arbeiten eng mit dem

Teamleiter zusammen und bieten

bei Bedarf auch eine Sprechstun-

de in der Praxis des Teamleiters

an. Ergänzt wird das Team durch

die sogenannten ‚Hinzuziehenden

Fachärzte und Psychotherapeu-

ten‘, auf deren Expertise erfah-

rungsgemäß bei einem Großteil

der Patienten zurückgegriffen wird.

Denn viele von ihnen leiden unter

körperlichen und psychischen Be-

gleiterscheinungen oder Folgen

ihrer Grunderkrankung. Hier kön-

nen dann bei Bedarf die Kollegen

aus den anderen Fachbereichen

unterstützen.

Neben der Behandlung informiert

die ASV über Angebote, die beim

täglichen Umgang mit der Erkran-

kung hilfreich sein können. Hierzu

zählen Leistungen von Selbsthilfe-

organisationen, sozialen Diensten

und nichtärztlichen Berufsgruppen.

Wie lange die Behandlung in der

ASV dauert, ist sehr unterschiedlich

und hängt von der Art der Erkran-

kung und der notwendigen The-

rapie ab. Der Patient wird ständig

über den Behandlungsverlauf und

die notwendigen Schritte informiert

und dazu beraten. Ihm entstehen

keine Kosten, da diese durch die

gesetzliche Krankenversicherung

getragen werden.

Die ASV in den Krankenhäusern

der Stiftung der Cellitinnen

zur hl. Maria

Momentan steckt die ASV noch im-

mer in den ‚Kinderschuhen‘, denn

der Prozess bis zur Einreichung

eines ASV-Antrags beim zustän-

digen Landesausschuss ist auf-

wendig und langwierig. Da durch

die Etablierung von ASV-Teams

reibungslose gemeinschaftliche

Versorgung von Patienten sicher-

gestellt wird, lohnt sich dieser Auf-

wand jedoch in jedem Fall. Deshalb

sind auch die Krankenhäuser der

Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

bereits aktiv. In Köln haben das

Heilig Geist-Krankenhaus, das

St. Franziskus-Hospital und das

St. Vinzenz-Hospital jeweils von-

einander unabhängige ASV-Te-

ams zur Behandlung von gast-

rointestinalen Tumoren gebildet.

Die Anträge sind bereits bewilligt

und so kann die Arbeit kurzfristig

beginnen. Weitere ASV-Teams zu

den Krankheitsbildern Tuberkulose

und Gynäkologische Tumore sind

in Köln geplant.

Der Klinikverbund St. Antonius und

St. Josef in Wuppertal wird mit sei-

nen Krankenhäusern ebenfalls an

der ,Ambulanten Spezialfachärzt-

lichen Versorgung‘ teilnehmen. Im

ersten Schritt sollen hier die Be-

reiche Rheuma und Pulmonale

Hypertonie abgedeckt werden.

Zu den weiteren Entwicklungen

werden wir Sie imCellitinnenForum

auf dem Laufenden halten.

Medizin | Betreuung

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CellitinnenForum 3/2018