Im Petrus-Krankenhaus Wuppertal
und im St. Vinzenz-Hospital Köln
können schwerkranke Patienten
mittels ,Extrakorporaler Membran
oxygenierung‘ (kurz ECMO) beat-
met werden. Das Gerät wird vor
allem eingesetzt, um Patienten mit
Lungenversagen noch ausreichend
mit Sauerstoff zu versorgen und
Kohlendioxid zu eliminieren. Aber
was genau ist eine ECMO und wie
funktioniert sie?
Wenn die Herz- und Lungentä-
tigkeit aufgrund einer Erkrankung
versagen, kann die ECMO diese
Funktionen außerhalb des Körpers
übernehmen. Eingesetzt werden
kann sie nicht nur als künstliche
Lunge, sondern auch als Atem-
pumpe. Das bedeutet, dass die
Aufnahme von Sauerstoff (O
2
) und
die Abgabe von Kohlendioxid (CO
2
)
durch zwei voneinander unabhängi-
ge künstliche Organe erfolgt: dem
Gasaustauschsystem Lunge, das
entscheidend für die Versorgung
mit Sauerstoff ist, und dem Venti-
lationsorgan Atempumpe, das ent-
scheidend für den Ausstoß von CO
2
ist. Die Atempumpe entspricht da-
bei der Gesamtheit der Atemmus-
kulatur. So erfolgt auch der Einsatz
des Gerätes: Es werden entweder
die Lunge oder die Atemmuskula-
tur oder beide Systeme gleichzeitig
unterstützt.
Die ECMO im Wuppertaler
Petrus-Krankenhaus …
Im Wuppertaler Petrus-Kranken-
haus wird das ECMO-Verfahren
vorrangig bei pneumologischen
Patienten eingesetzt. Da es nicht
regelmäßig benötigt wird, mietet
die Fachabteilung das Gerät im Be-
darfsfall an. „Anfang dieses Jahres
brauchten wir das Gerät zuletzt.
Die zuständigen Ärzte und Pfle-
ger wurden dafür natürlich ent-
sprechend geschult“, berichtet Dr.
Sven Stieglitz, Chefarzt der Klinik für
Pneumologie, Allergologie, Schlaf-
und Intensivmedizin. „Unser Patient
war ein 44-jähriger Mann, der an
einer schweren Lungenentzündung
mit Multiorganversagen litt“, so Dr.
Stieglitz. Außerdem traten noch
Blutungen aus einem Magenge-
schwür auf, so dass eine Blutüber-
tragung notwendig war. Aufgrund
Wenn die Lunge versagt
ECMO übernimmt die Sauerstoffversorgung des Blutes
Chefarzt Dr. Sven Stieglitz
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 3/2018