der Schwere der Erkrankungen war
eine normale Beatmung nicht mehr
möglich und der Patient wurde an
die ECMO angeschlossen. „Ohne
diese zehntägige Therapie und den
Einsatz der Atempumpe hätte er
nicht überlebt. Insgesamt haben
wir den Patienten 42 Tage lang im
Petrus-Krankenhaus stationär be-
handelt, davon wurde er 32 Tage
beatmet“, sagt der Pneumologe.
Letztlich konnte die Beatmungs-
kanüle nach 32 Tagen entfernt wer-
den. Notwendig war dann noch
eine nicht-invasive Beatmung (NIV),
also eine Atmungsunterstützung
per Maske. Es folgte eine pneumo-
logische Frührehabilitation, aus der
die ärztlichen Kollegen von Fort-
schritten des Patienten berichteten.
So war er zum Teil schon wieder
mobil, was bei der Schwere sei-
ner Erkrankungen nicht selbstver-
ständlich war. Auch heute muss er
noch weiter seine NIV nutzen und
zu regelmäßigen Kontrollen ins Pe-
trus-Krankenhaus kommen.
…und im Kölner
St. Vinzenz-Hospital
Auch im Kölner St. Vinzenz-Hospi-
tal findet das ECMO-Verfahren An-
wendung. Professor Jürgen Lutz,
Chefarzt der Klinik für Anästhesie,
Schmerztherapie und Intensivme-
dizin, hat das Verfahren vor etwa
vier Jahren eingeführt. Damit war
das St. Vinzenz-Hospital eine der
ersten nicht-universitären Kliniken
in NRW, die das ECMO-Verfahren
durchführte. Dafür bedarf es eini-
ger Vorbereitung und Konzepte.
In der Kölner Klinik arbeiten vier
erfahrene Intensivmediziner mit
langjähriger Erfahrung in einem EC-
MO-Zentrum. Darüber hinaus sind
alle Mitarbeiter der Intensivstation
gründlich und ausführlich geschult
und angelernt. Pro Jahr werden
im St. Vinzenz-Hospital etwa fünf
bis zehn Patienten mit der ECMO
versorgt, meist bei schweren in-
ternistischen oder thoraxchirurgi-
schen Krankheiten oder Eingriffen.
Insbesondere bei letztgenannter
Patientengruppe hat die Restlun-
ge nach einer Operation teilweise
nicht genügend Reserve für einen
ausreichenden Gasaustausch.
Dann bietet das ECMO-Verfahren
die Möglichkeit, die Zeit bis zur
Regeneration der Lungenfunktion
zu überbrücken. Durch den Ein-
satz der ‚externen Lunge‘ können
aufwendige und kostenintensive
Transporte in eine Universitätsklinik
zum Beispiel mit dem Hubschrau-
ber vermieden werden. In anderen
Fällen ist der Patient aufgrund der
Schwere seiner Erkrankung erst gar
nicht transportfähig.
Professor Lutz resümiert: „Wir
sind froh, dass wir unsere Patien-
ten hier so umfassend und auf
hohem Niveau versorgen können.
Der Einsatz der ECMO ist für uns
zwar auch immer etwas Besonde-
res, aber das gesamte Team steht
durch die bisherigen Erfolge hinter
dem Verfahren. Mein Dank gilt hier
allen Beteiligten im Team, die das
möglich gemacht haben.“
Chefarzt Prof. Jürgen Lutz
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 3/2018