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Operation notwendig ist. Keine vier

Wochen später fand der Eingriff

statt. Die Patientin war nach der

Behandlung sichtlich erleichtert.

Der Eingriff verlief unkompliziert

und schmerzfrei. Sie durfte ihre

Schilddrüse ‚behalten‘ und muss

auch keine Medikamente zur Re-

gulierung der Schilddrüsenfunktion

nehmen.

Wie funktioniert die

Thermoablation?

Die Thermoablation ist ein

nicht-operatives Verfahren, bei

dem durch Wärme das schädliche

Gewebe zerstört wird. Zuvor wird

durch eine Feinnadelbiopsie (Punk-

tion der Schilddrüse) und eine nu-

klear-medizinische Untersuchung

(Szintigraphie) ausgeschlossen,

dass es sich bei den Knoten um

ein Schilddrüsenkarzinom (Krebs)

handelt. Bei der Methode der

Thermoablation wird unter loka-

ler Betäubung eine kleine Sonde

durch die Haut in den Schilddrü-

senknoten eingeführt. Mithilfe eines

Radiofrequenzgenerators wird ein

hochfrequenter Wechselstrom er-

zeugt. Durch die Sonde wird er

auf den Knoten gelenkt und erhitzt

diesen. Diese Temperaturerhöhung

zerstört den Schilddrüsenknoten

schonend, das behandelte Gewebe

wird danach vom körpereigenen

Abwehrsystem selbstständig ab-

gebaut. So wird der Schilddrüsen-

knoten mit der Zeit deutlich kleiner.

Die Funktion der Schilddrüse bleibt

erhalten, ohne dass eine anschlie-

ßende Hormontherapie notwendig

wird. Es entsteht keine Narbe, die

Erfolgsquote ist hoch und die Kom-

plikationsrate sehr niedrig.

Erfahrung am

St. Vinzenz-Hospital

Professor Schneider führt das

Verfahren der Thermoablation be-

reits seit etwa vier Jahren erfolg-

reich durch. Neben Standorten

in Frankfurt und Hamburg ist das

St. Vinzenz-Hospital eine der we-

nigen Einrichtungen, die die Be-

handlungsmethode anbietet. Er-

gänzend zur Thermoablation bietet

der Experte für hormonelle Erkran-

kungen (Endokrinologe) auch die

medikamentöse Hormontherapie

bei Schilddrüsenbeschwerden

an. Gebündelt wird diese Exper-

tise im Westdeutschen Zentrum

für Thermoablation am Standort

St. Vinzenz-Hospital. Ist die Opera-

tion nicht vermeidbar, besteht eine

enge Zusammenarbeit mit dem

zertifizierten Schilddrüsenzentrum

Köln Nord-West unter Leitung von

Chefarzt Dr. Thomas Wilhelm von

der Klinik für Chirurgie II – Allge-

mein- und Visceralchirurgie. Die

Chirurgen haben langjährige Er-

fahrung in der Behandlung von

gut- und bösartigen Schilddrüsen-

knoten.

„Die Thermoablation bietet eine

echte Alternative für Patienten mit

Schilddrüsenknoten, besonders

wenn ein bösartiger Knoten im

Vorfeld ausgeschlossen werden

konnte. Ist die Operation nicht ver-

meidbar, bin ich froh, mit Dr. Wil-

helm einen kompetenten Experten

in der operativen Behandlung von

gut- und bösartigen Schilddrüsen-

knoten an meiner Seite zu haben.

Von dieser Zusammenarbeit profi-

tieren besonders unsere Patienten“,

erklärt Schneider.

Westdeutsches Zentrum für Thermoablation

St. Vinzenz-Hospital

Merheimer Str. 221–223

50733 Köln-Nippes

Tel 0221 7712–362

Ultraschall der Schilddrüse

Medizin | Betreuung

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CellitinnenForum 3/2018