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Unsere Mitarbeiter aus dem so-
zial-kulturellen Bereich haben Kurse
auf der Veeh-Harfe absolviert und
sind nun befähigt, selbst zu spielen
und die Bewohner in das Spiel ein-
zubeziehen. So ist das märchen-
hafte Instrument inzwischen fester
musikalischer Bestandteil der kultu-
rellen Angebote der Cellitinnen-Se-
niorenhäuser geworden.
Das hochwertige Instrument wird in
den Seniorenhäusern unterschied-
lich genutzt: Die Standard-Harfe
hat einen Tonumfang von zwei Ok-
taven, und ist vielseitig einsetzbar:
Viele Bewohner lieben die weichen
Harfenklänge, wenn das Singen in
der Gruppe damit begleitet wird.
Zusätzlich können weitere Ins-
trumente die Singegruppe in ein
Orchester verwandeln und neue
Spielfreude beleben. Nicht wenige
Bewohner, insbesondere die bett-
lägerigen alten Menschen, genie-
ßen das meditative Spiel, wenn es
ihnen im Zimmer dargeboten wird.
Die sanften und doch kraftvollen,
fast sphärischen Töne „rühren mir
an die Seele“, so schwärmt eine
Bewohnerin über die Konzerte, die
die Mitarbeiter in ihrem Zimmer dar-
bringen.
„Als wir die Veeh-Harfen schon im
Haus hatten und erst ein Notenblatt
aus dem Internet verfügbar war“,
erzählt ein Mitarbeiter, „spielte ich
stundenlang ‚Wenn ich ein Vöglein
wär‘. Ich mochte es irgendwann
nicht mehr hören, aber die Bewoh-
ner konnten nicht genug davon
kriegen. Das lag wohl an den Tö-
nen. Inzwischen wollen sie die Titel-
musik aus ‚Der dritte Mann‘ hören.
Das ist aber für die Veeh-Harfe zu
schwer.“ Nicht wenige adventliche
und weihnachtliche Stunden (und
Gottesdienste!) wurden im Winter
mit Harfenmusik bereichert. Aber
die Mitarbeiter freuen sich schon
auf neue Lieder zum Frühling und
zum Sommer. Großes Kino für die
Ohren wird es, wenn eine Basshar-
fe dazu kommt, die den Tonumfang
um die tiefe Lage erweitert. „Das
geht richtig in den Bauch! Ich liebe
es, wenn er (der Mitarbeiter) darauf
spielt. Dann werde ich ganz ent-
spannt“, berichtet eine Bewohne-
rin. Der musikalische Effekt ist am
Größten, wenn mehrere Instrumen-
te mit der Bassharfe zusammen
spielen. Dann lassen sich größere
Partituren auf mehrere Stimmen im
Ensemblespiel verteilen.
Emotion pur
Das Comfort-Instrument der
Veeh-Harfen-Reihe wird den Be-
wohnern gerne zum Selbstspiel
angeboten. Hier hat Hermann
Veeh bedacht, dass ältere Hände
und steife Finger etwas mehr Platz
zwischen den Saiten brauchen
und insgesamt eine kleinere
Tonpalette ausreichen kann.
Im Seniorenhaus Heilige Drei
Könige mag eine Bewohne-
rin gar nicht mehr auf die
Veeh-Harfe in ihrem Zim-
mer verzichten, weil sie
in vielen stillen Stun-
den gern selbst und
nur für sich darauf
spielt. Erfahrun-
gen von Sterbe-
begleitern be-
richten, dass
sich oftmals
eine große
Ruhe im Zimmer ausbreitet, weil
sich die Atmung vertieft, wenn zarte
Harfenmusik den Besuch bei einem
sterbenden Bewohner begleitet.
Die feinen, leisen Töne rühren an,
bewegen die Emotionen, ohne
dass wir genau sagen könnten,
warum. In jeder Aufführung sind es
die zarten Passagen, insbesondere
von der Harfe, die uns atemlos lau-
schen lassen und verzücken. Eine
Harfe hält die Zeit an.
Idee | Einsatz
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CellitinnenForum 1/2019