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Für jeden der acht (!) Wochentage
(der Mittwoch ist zweigeteilt in Vor-
und Nachmittag) gibt es ein Sym-
boltier, für das Altäre aufgestellt sind.
Und so machten sich 25 deutsche
Touristen auf die Suche nach dem
‚Freitag-Meerschweinchen-Altar‘
oder dem ‚Sonntag-Garuda-Altar‘,
schossen Fotos und erfreuten sich
an den großartigen Bauwerken und
den Menschen.
Goldener Felsen
Nach Yangon ging es dann über
Bago mit der ebenso imposan-
ten Schwemadaw-Pagode nach
Kyaitako zum Goldenen Felsen.
Im wahrsten Sinne des Wortes
haarscharf hängt ein gewaltiger,
komplett vergoldeter Felsbrocken
am Rande einer Klippe – der
Überlieferung nach soll ein Haar
Buddhas den Felsen in Position
halten. Entsprechend verehrt wird
der Goldene Felsen von der Bevöl-
kerung. Als Tourist bewundert man
die unterschiedlichen Perspektiven
und wie der Felsen im Tagesverlauf
seine Farbe ändert. Aber auch die
Atmosphäre der Stätte ist beein-
druckend – heiter und gelassen
kombinieren viele Einheimische
die Pilgerfahrt mit einem Picknick.
Andere wiederum lassen sich durch
den Trubel nicht stören und sind
in tiefe Kontemplation versunken.
Wie der Felsen auf einen
gläubigen Buddhisten wirken
muss, lässt sich als Europäer
nicht einmal erahnen.
Es fiel schwer, sich von die-
sem besonderen Ort loszurei-
ßen, zumal damit auch das
Ende der Reise gekommen
war und die Rückreise an-
stand. Was bleibt, sind groß-
artige Erinnerungen an ein
exotisches Land, aber auch
besondere Begegnungen
mit den Menschen vor Ort
– wie der Spaziergang über
die U-Bein-Brücke, bei dem
sich mir ein junger Novize
anschloss und mit mir über
das Leben als buddhistischer
Novize und burmesischer Teenager
plauderte, oder die Begegnung mit
den Nonnen in Mandalay. Aber
auch viele kleine flüchtige Begeg-
nungen; ein freundliches Winken
aus dem fahrenden Bus oder Schiff,
Szenen ländlichen Lebens am Inle-
See und im Shan-Hochland oder
ein amüsiertes Lächeln über die
Horde großer, deutscher Touristen,
die sich durch enge Marktgassen
windet. Immer hatten wir das Ge-
fühl, herzlich willkommen zu sein,
und nicht selten wurden wir gera-
dezu ermuntert, die Menschen zu
fotografieren oder gemeinsam mit
Einheimischen zu posieren, die mit
ihrem Smartphone eifrig Fotos von
den immer noch exotischen Euro-
päern schossen.
Für die Menschen in Myanmar
bleibt zu hoffen, dass die zarten
Sprosse der Demokratiebewegung
nach den langen Jahren der Militär-
diktatur auch nach den Neuwahlen
imOktober weiter gedeihen und die
Menschen dabei ihre Besonder-
heit und Freundlichkeit bewahren
können.
Sylvia Illing
Prokuristin
Pro Serv Management GmbH
CellitinnenForum 2/2015
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Goldener Felsen