CellitinnenForum 1/2015
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Sprungbrett ins Berufsleben
Auszubildende im Cellitinnenverbund schildern ihre Erfahrungen
Verena von der Lühe und Esther
Heumüller, beide 22 Jahre alt, sind
im dritten Ausbildungsjahr an der
Louise von Marillac-Schule. Sie be-
reiten sich auf den Abschluss in
Ge-
sundheits- und Krankenpflege
vor
und studieren parallel an der Katho-
lischen Fachhochschule, Köln. Ve-
rena lernte über ihr FSJ (Freiwilliges
Soziales Jahr) in der Dro-
genhilfe den Kranken-
hausbetrieb kennen.
Esther machte mit
16 Jahren ein Prakti-
kum in der Kranken-
pflege, danach stand
ihr Berufswunsch fest.
Besonders begeistert hat
beide die Arbeit in der
Krankenhaus-Notauf-
nahme. Verena fand
außerdem ihre Zeit
in der Psychiatrie
sehr lehrreich. „Da
steht jemand mitten
im Leben, hat einen tol-
len Job, ist gesellschaftlich
angesehen und durch die Erkran-
kung wird er innerhalb kürzester
Zeit obdachlos.“ Esther hat die
Arbeit im Hospiz, die Ruhe dort
und die intensive Pflege, sehr gut
gefallen. Beide sind sich einig: Um
im Krankenhaus zu arbeiten, sollte
man sich ein dickes Fell zulegen.
„Hier werden gut gemeinte, aber
offene Worte gesprochen, denn die
Kollegen müssen sich aufeinander
verlassen können. Das ist eine gute
Schule fürs Leben.“ Die Belastung
des dualen Studiums mit integrier-
ter Ausbildung sei schon hoch und
man sollte sich disziplinieren und
organisieren können. Dennoch
bleibt noch ausreichend freie Zeit,
die sie mit Freunden verbringen
oder in der sie tanzen (Esther) bzw.
joggen (Verena).
Rafaela Haertel (21) und Mathias
Schemberg (20) sind im ersten
Ausbildungsjahr zum Gesund-
heits- und Krankenpfleger an der
Wuppertaler Akademie für Gesund-
heitsberufe (AfG). Mathias wollte ei-
gentlich Medizin studieren, verfehl-
te jedoch knapp den erforderlichen
Numerus Clausus. Die Ausbildung
ist für ihn eine gute Alternative.
Während seiner Praktika im Wup-
pertaler Petrus-Krankenhaus und
im Krankenhaus St. Josef hat er
gemerkt, dass ihm der Beruf Pflege
und der damit verbundene enge
Kontakt zu den Patienten liegt. Be-
sonders die Arbeit auf der Station
Anästhesie- und Intensivmedizin
macht ihm Spaß. Und das Studi-
um? „Das läuft mir nicht weg. Aber
vorher mache ich die Ausbildung
und sammel erst mal Er-
fahrung.“ Seine Kollegin
Rafaela wollte schon
immer etwas im
medizinischen Be-
reich machen. „Ein
Studium wäre nicht
mein Weg gewesen“,
und so bewarb sie sich
bei der AfG. Bisher findet
sie sowohl den theo-
retischen Input in der
Schule als auch die
praktische Ausbildung
auf den Stationen sehr
spannend.
Johanna Fede (43) und Ste-
fanie Kaven (38) zeigen, dass eine
Ausbildung auch nach langen Jah-
ren im Beruf möglich ist. Johanna
hat als Zahnarzt- und Pflegehelferin
gearbeitet. Doch sie wollte mehr
wissen, ihre Möglichkeiten in der
Pflege erweitern und so entschied
sie sich für die Ausbildung in Ge-
sundheits- und Krankenpflege. Für
Stefanie stand zunächst die Familie
im Mittelpunkt. Daneben arbeitete
sie 15 Jahre bei einem ambulanten
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