dreas-Kirche in der Düsseldorfer
Innenstadt im Rahmen von Führun-
gen besichtigt werden kann.
Schwester Lucia Schäckel schreibt
über die Gründungsjahre in Düssel-
dorf: „Wie überall bei den Ursulinen
gibt es von Anfang an zwei Schulen:
Die sogenannte Schule für das arme
Volk, in der Religion und Hand-
arbeit neben Grundkenntnissen in
Lesen, Schreiben und Rechnen ge-
lehrt wurde, und die ‚Kostschule‘
für die gehobene Bürgerschaft, in
der Französisch unterrichtet wur-
de und die in Düsseldorf durch die
Betonung des Musischen gekenn-
zeichnet war.“ Der sogenannte
‚Kulturkampf‘ mit seinen Zwangs-
maßnahmen gegen Schul-Ordens-
gemeinschaften beendet 1879 die
Tätigkeit der Schwestern auch in
Düsseldorf. Die Ursulinen gingen
nach Maastricht ins niederländi-
sche Exil und schlossen sich imMai
1881 in Roermond mit den (Schul-)
Schwestern von St. Salvator zu-
sammen. Diese mussten ebenfalls
die Stadt Münstereifel verlassen,
in der sie bereits seit 1594 durch
die Initiative der Bürgerstochter
Margaretha Linnerij Unterricht für
Mädchen angeboten hatten.
Das Mutterhaus der neuen Gemein-
schaft unter demNamen ‚Ursulinen
von St. Salvator‘ verblieb auch nach
Ende des Kulturkampfes bis zur
Verlegung nach Düsseldorf 1907
in Roermond. Erste Generaloberin
wurde die äußerst tatkräftige und
durchsetzungsstarke Oberin der
Münstereifelerinnen, Mutter Ursula
Scheeben (1819–1909), eine Cou-
sine des Kölner Theologen Mathias
Joseph Scheeben (1835 –1888).
An die Ritterstraße war man
schon 1888 wieder zurück-
gekehrt und ein Jahr spä-
ter in die Salvatorschwes-
tern-Filiale Köln-Mülheim.
Weitere Gründungen sollten
folgen: In Brühl (1893), in
Düsseldorf am Fürstenwall
(1906) und 1922 in Maas-
tricht.
Rückkehr nach
Münstereifel
1921 konnte man auch
wieder nach Münstereifel
zurückkehren. In den bis zum Kul-
turkampf genutzten Gebäuden an
der Marktstraße erfolgte der Neu-
beginn unter dem Namen ‚Pensio-
nat der Ursulinen von St. Salvator‘
und im November 1939 wiederum
die durch den NS-Staat veranlasste
Schließung zu Beginn des Zweiten
Weltkrieges. Nach Zerstörungen
und Wiederaufbau widmeten sich
die Schwestern zunächst dem Be-
trieb eines Kindererholungsheimes.
1957 begann wieder der Schulbe-
trieb eines ‚Neusprachlichen Gym-
nasiums St. Angela‘. Die Schule
und das Internat waren sehr gut
nachgefragt, so dass beide bald
zu klein waren. 1963 erfolgte die
Verlegung von Kloster und Internat,
um demGymnasium an der Markt-
straße mehr Raum zu verschaffen.
Für den Neubau überließ die Stadt
den Schwestern ein außerhalb der
Kernstadt liegendes Grundstück
an der Linnerijstraße zwischen
Hirn- und Uhlenberg. Dort endete
der Internatsbetrieb 1997. 1971
übernahm das Erzbistum Köln von
den Ursulinen die Trägerschaft der
Schule und baute ein neues Schul-
gebäude amSittardsweg, das 1977
eingeweiht wurde.
Die Ursulinen der Kongregation
Düsseldorf hatten sich wie alle Or-
densgemeinschaften in Deutsch-
land schon nach dem Zweiten Welt-
krieg und dann verstärkt ab den
1960er Jahren mit den mehr und
mehr zurückgehenden Schwes-
ternzahlen auseinandersetzen
müssen. So wurde 1961 die Trä-
gerschaft der ersten zwei Schulen
abgegeben – ein Prozess, der mit
der Trennung von allen Schulen
und Internaten, schließlich 1990
mit dem Rückzug aus den beiden
letzten Instituten in der Düsseldorfer
Altstadt endete.
Heute leben zwei Schwestern der
Kongregation in Kaarst bei Düssel-
dorf. Im Frühjahr 2011 zogen die
fünf zuletzt in Bad Münstereifel ver-
bliebenen Ordensfrauen aus dem
Kloster und ehemaligen Internats-
gebäude an der Linnerijstraße nach
Köln-Ehrenfeld in das damals neu
erbaute Cellitinnen-Seniorenhaus
‚Heilige Drei Könige‘.
Das Kloster an der
Dusseldorfer Ritterstraße um 1900
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CellitinnenForum 4/2018