Unter den Herausgebern von Rezeptbiichern befinden sicli
Köche, Kaffeeköche, Konditoren und eine ganze Anzahl
Laien, die das Barfach nur dem Namen nach kennen. Der
Fachmann bezeichnet die aus solchen Quellen stammenden
Schriften als Pseudo- oder Pfuscherliteratur, und soweit sie
nicht Plagiate der wenigen, fachlich einwandfreien Re
zeptsammlungen darstellen, kann der Inhalt solcher Er=
seheinungen nur als irreführend und falsch hingestellt
werden.
Aber auch in der Gegenwart befassen sich zahlreiche
Artikel in der Tages- und Fachpresse sowie von Ama
teuren veranstaltete Cocktail-Preiskonkurrenzen mit der
Massenfabrikation von Getränkerezeplen und haben es
erreicht, daß über das Wesen des Bartenderberufs recht
eigenartige, verschwommene Anschauungen im Publikum
bestehen.
So bescheiden, wie vor 40 Jahren die Bar selbst war, so
selten waren die gelernten Fachleute, die die Kunst des
Getränkemischens verstanden bzw. ausübten. Die weni
gen Bartender der damaligen Zeit waren großenteils
Deutsche, die den Beruf in Amerika praktisch erlernten
und später in Europa in den vorhandenen Bars lohnende
Beschäftigung fanden.
Einige dieser Vertreter amerikanischer Schule, die das Un
heil herankommen sahen, das durch die Verbreitung der
erwähnten stümperhaften „Fachliteratur" eintreten müsse,
entschlossen sich im Jahre 1909 zur Gründung einer Fach
organisation, die unter dem Namen „Internationale Bar
keeper-Union" (IBU.) auch heute noch besteht und seit
ihrer Gründung sich mit der Aufgabe befaßt, den Bar
tenderberuf von unberufenen Elementen frei zu halten,
das soziale Niveau ihrer Mitglieder zu festigen, den Berufs
stand emporzutragen und erzieherisch und fortbildend zu
wirken.
8
::
1
. ; ,