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GOLF TIME

|

2-2017

www.golftime.de

TRAINING |

ZAUS & ZILL

GOLF

=

SPORT

TRAININGS-VERSTÄNDNIS

Günstige Lernbedingungen im Sport.

D

ie ungünstigen Lernbedingungen im

Golfsport gilt es an dieser Stelle zu

durchschauen, um den Weg für ein

freies, nach innen gerichtetes Lernen

initiieren zu können. Hierbei geht es nicht um

das Kopieren von Idolen oder wissenschaft-

lichen Modellen, denn das wäre dann tatsächlich

beim Gelingen bestenfalls nur eine Kopie. Ein

Kopieren, ohne selbst dabei den motorischen

Kontext erfassen zu können, ist aus unserer

Trainersicht eine eher ungünstige Lernstrategie,

da dieser motorische Lernprozess mit fremden

Lösungen künstlich erzeugt würde. Solch ein

Lernen initiiert selten einen Entwicklungs-

prozess, den Sie sich eigentlich wünschen.

BEKOMMEN SIE IN UNSERER FOLGENDEN

AUSEINANDERSETZUNG EIN GEFÜHL FÜR

GÜNSTIGE LERNBEDINGUNGEN IM SPORT

IHRSPIEL

rücktindenMittelpunktIhresTrainings

und die früher so wichtige Optik und Form der

Bewegung werden durch den Erwerb von funk-

tionalen Fertigkeiten in Kompetenzbereichen

des Spiels ersetzt. Haben Sie an dieser Stelle

keine Angst, Ihrem Golfschwung wird es dabei

gut gehen. Ob ein Training sinnvoll war oder

nicht, erkennt man ausschließlich an der Ent-

wicklung Ihres Spieles auf dem Platz. Und so ist

es doch sehr fragwürdig, dass sich die meisten

Spieler über Jahre mit dem Training von Bewe-

gungsmerkmalen auseinandersetzen, ohne dass

ihr Coach das Spiel auf dem Platz gesehen hat

oder gar weiß, wie sie dieses Spiel spielen bzw.

verstanden haben. Klingt sehr hart, ist aber

genau die Realität in unserem Sport. Ein Denk-

beispiel: Im Fußball trainieren Coaches eine

Mannschaft. Es wäre doch lustig, wenn z. B.

Carlo Ancelotti mit seinem Trainerstab das Spiel

ihrer Mannschaft nicht beobachten würden,

also erst gar nicht zum Spiel erschienen.

DER COACH

steuert den Rahmen einer Bewe-

gungsentwicklung so, dass der Spieler auf seine

eigenen und individuellen motorischen Lösun-

gen kommen kann. Nur selbstentdeckte Lösun-

gen stehen dem Spieler auch am nächsten Tag

für ein weiteres Lernen zur Verfügung (Martin

Hasenbein, Rheine-Mesum; Dezember 2016).

MUT UND SPASS

beim Er-

lernen von wichtigen Fertig-

keiten für Ihr Spiel, Spaß an

neuen Erkenntnissen, Spaß

an der eigenen Auseinander-

setzung, Spaß am ständigen

Einordnen neuer Impulse

und Erfahrungen, Spaß am

Bewusstseinswandel beim Lernen, Spaß am Tun

sind Attribute und die Basis von Entwicklung.

All das macht aus Ihnen einen Spieler, der sein

eigenes Spiel kennt, sein eigenes Spiel versteht

und sein eigenes Spiel spielt. Spaß an einer

ehrlichen Selbstreflexion, Spaß an der Heraus-

forderung Golf, Spaß am Bewältigen und am

Lösen von Aufgabenstellungen des Spiels sehen

wir bei Amateuren viel zu selten. Eine ehrliche

Selbstreflexion, eigene Möglichkeiten erkennen

und absolutes proaktives Handeln ergeben eine

solide Basis, um Entwicklung zu initiieren und

Ihre Ziele zu erreichen.

NACH INNEN GEHEN

und neue Erkenntnisse

aus dem eigenen Erfahren einordnen lernen,

um das Spiel zu verstehen und es zu spielen. Sie

vergleichen sich nicht und erarbeiten stattdessen

mit Ihrem Coach eigene Lernstrategien, für die

Sie sich begeistern können. Beim Erkennen von

dem, was man noch nicht kann, oder für die

Entwicklung seines Spieles noch benötigt, fängt

erst eine ernsthafte Auseinandersetzung mit

sich selbst und dem eigenen Spiel an.

PROF. GERALD HÜTHER

beschreibt in diesem

Zusammenhang: Sich selbst in ein gutes Gefühl

zu bringen, sich selbst zu begeistern beim Fin-

den von eigenen Erkenntnissen und Lösungs-

strategien, ist die neurobiologische Grundlage,

dass überhaupt Lernen stattfinden kann. Also

nur, wenn etwas unter die Haut geht, uns emo-

tional berührt, werden unsere emotionalen

Zentren aktiviert. Neuroplastische Botenstoffe

wie Dopamin und endogene Opiate sorgen für

Umbauprozesse, können alte Verschaltungen

im Hirn umbauen – so findet Lernen, wie auch

das motorische Lernen und dementsprechend

Wachstum statt (Hrsg. Prof. Gerald Hüther, Wie

man sein Gehirn optimal nutzt; 2008).

NATÜRLICHE BEGEISTERUNG

steht uns allen

jederzeit zur Verfügung, auch wenn wir das

schon fast vergessen haben – und uns an Fol-

gendes zurückerinnern könnten: Es geht aus

unserer Sicht scheinbar nicht darum, die Lehr-

inhalte und wissenschaftlich fundierten Erkennt-

nisse von Generation zu Generation zu vermit-

teln, sondern den Geist des Spiel immer wieder

aufs Neue zu entfachen. Dies steht dabei immer

im Zentrum. Das Spiel ist der Ausgangspunkt

unserer Arbeit. Reduziert betrachtet, heißt

dieses Spiel für uns: mit

wenigen Schlägen ins Loch.

Machen Sie bitte nicht mehr

aus Golf.

GT

Ihr

André Zill und Marco Zaus

TOP-TEAM

Auswahltrainer

Marco Zaus (l.) und Knappe-

Coach André Zill

»SIE VERGLEICHEN

SICH NICHT UND

ERARBEITEN

STATTDESSEN MIT

IHREM COACH EIGENE

LERNSTRATEGIEN«