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GRUNDUNG KOPENHAGENS.

Obwohl die Stadt schon im 12. Jahrliundert so tiber

die Grosse des Fischerdorfes liinausgegangen war, dass sie

4 Pfarrkirchen hatte, so wusste sie doch, bis zu ihrer Hof-

fahigkeit unter Konig Christoph, sehr wenig von Comforts

und stadtischer Schonheit. Sie war aber reich durch ihren

Handel, und, trotz ihrer Befestigung, wurde sie mehrere

Male von Seeraubern heimgesucht. 1428 wurde sie von

den Hansestådten im Verøiri mit den holsteinischen Fiir-

sten sehr stark angegriffen, und nur die Kiihnheit und Ent-

schlossenheit der Konigin Philippa, die tiichtiger war als

ihr Gemahl Erik ,,von Pomm ern", rettete die Stadt, die,

ihres Handels wegen, ein Dorn im Auge derHanseaten war,

und mehrere Male von ihnen erobert und abgebrannt

wurde. Ueberhaupt ist Kopenhagen eine der am håufig-

sten angefeindete Residenzstadt Europa’s. Im 16. Jahr-

hundert wurde sie von Friedrich I . , wieder von den

Hanseaten, und von Christian III.; im 17. Jahrhundert

sogar zu w'iederholten Malen von den Schweden bela­

gert und bom bardirt; im Jahr 1700 von einer vereinigten

schwedisch-englisch-hollandischen Flotte heimgesucht; im

19. Jahrhundert wurde sie von den Englandern — 1801 —

belagert und angegriffen, und von denselben — 1807 —

auf eine verheerende Weise bombardirt. Auch Pest und

Feuersbrust haben die Stadt nicht verschont. 1711 w'urden

ihr durch die Pest etwa 30,000 Einwohner geraubt, 4728

brannten etwa 1700 Hauser, darunter das Universitats-Ge-

båude und 5 Kircben nieder; 1794 wurde das vorige

Schloss Christiansborg ein Raub der Flammen; 1795 brann­

ten 943 Hauser ab. darunter das Rathhaus, das Waisen-

haus und eine Kirche.

Kopenhagen hat sich, in Folge jener vielen Angriffe,

immer mehr und mehr mit Befestigungen um geben; die

ganze Stadt liegt innerhalb der Befestigungswerke und ist

mit hohen Wallen und Graben nach der Landseite hin um -