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ZUR CHARAKTERISTIR.
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beharrlichen Schrittes verfolgt er sein Ziel. Sein Charakter
nimmt m itunter den Anschein von Kalte oder Mangel an
Gefuhl an, und doch hat er ein warmes, fiir jede grosse
Idee und fiir Kunst und Poesie offenes Herz, so wie Phan-
tasie, und Begeisterung fiir das Edle und Schone ; aber ei‘
ist ein abgesagter Feind von leerem Wortschwalle, hefti-
gen Exclamationen und gewaltsamen Ausbriichen jeder
Art. Sein Vaterland und was dazu gehort geht ihm iiber
Alles, er umfasst es, dem Auslander gegeniiber, beinahe
mit demselben eifersiichtigen Gefiihle wie der Jiinghng
seine erste Liebe, und diess verleiht seinem Urtheil ubei*
vaterlandische Zustande manchmal einen Anstrich von
Diinkel und Eitelkeit, namentlich wenn er dem Tadel eines
Fremden entgegentritt. In seinen Forderungen an das Le
ben ist der Dane im Allgemeinen massig, arbeitsam , wenn
er auch gern den edleren Vergniigungen nachgeht, unter
welchen die Schauspielkunst ihn besonders lockt; er liebt
es, sein eigenes, mehr stilles in sich gekehrtes Leben von
der Biihne herab in ein lebhafteres sich gestalten zu sehen.
Er liebt auch die Natur, seine Buchenwålder und sein dun-
kelblaues Meer, aber zugleich das gemuthliche, traute Fa
milienleben, in welchem er sich freier bewegt, als in der
Oeffentlichkeit. In den Provinzen hat jenes Familienleben
oft einen derben Anstrich des Philistrosen, in der Haupt-
stadt, wo es nicht weniger bliiht, hat es sich aber davon
losgesagt. Das offentliche gesellige Leben hat in den letzten
Decennien in Kopenhagen einen grossen Aufschwung ge
nommen, wenn es sich auch bei weitem nicht wie in dem
mittléren und siidlichen Europa entfaltet. Ueberhaupt sind
die Einwohner Kopenhagens, wie die aller H aupt- und
Residenzstadte, leichter, lebendiger und mehr genuss-
siichtig als die des ubrigen Landes. Gastfrei und zuvor-
kommend — dies letztere allerdings im Anfange m it einer
gewissen Schiichternheit — ist der Dane iiberall, und