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LITERATUR.
geahnle Fulle, ein neues strahlendes Leben verliehen. Der
grosse Dichter verscliied am
2 0
. Januar 4850.
Ist Oehlenschlaeger mehr episch und dramatisch, so
i s t G h r i s t i a n W i n t h e r der lyrische Dichter des heutigen
Danemarks, und die Form seiner echt nationalen Gedichte
ist eine vollendete. Es scheint aber als konnte der Norden
keinen Dichter he^orbringen, der nicht entweder schon
gleich bei seinem ersten Auftreten, oder doch spater in
seiner Entwickelung von den epischen und dramatischen
Musen verlockt wiirde. So hat W inther eine starke epische
Tendenz erhalten, so ist H e n r i k H e r t z zugleichlyrischer
und dramatischer Dichter, dieses letztere in einer hohen
Bedeutung, sowohl im Lustspiel als im lioheren Drama.
So hat A n d e r s e n , der geniale Mårchendichter, der in
Deutschland ebenso gekannt ist wie in Danemark, fiir das
Theatergeschrieben, so P a l l u d a n Mu l l e r . J . L . H e i b e r g
ist durch das plastische des Ausdrucks, dieTiefe, denW itz,
die Satyre seiner P rosa-S ch riften , durch seine Gedichte
und seine dramatischen Werke ein leuchtender Stern der
danischen Literatur.
H. P. H o l s t miissen w ir noch als lyrischen und als
Biihnen-Dichter nennen; C a r l B a g g e r und R o s e n h o f f
als lyrische Dichter und Novellisten. T h o m a s O v e r s k o u
als Biihnendichter und als meisterhafter Uebersetzer von
Moliére. W ir konnten wohl noch mehrere jiingere Dichter
erwahnen, allein gerade bei diesen, die erst im Aufgehen
begriffen sind, wåre eine Wiirdigung ihrer Richtung und
ihres Strebens auf ganz andere Weise als uns der Raum
hier gestattet von nothen, sollte derFrem de auch nur einen
ganz fliichtigen Begriff von ihnen erhalten.
Die Romanliteratur war in dem letzten Decennium
besonders stark vertreten. I n g e m a n n nannten w ir schon
friiher. Gedenken miissen wir noch des genialen St. St.
B l i c h e r ’s echt danischer Gemalde, H a u c h ’s Romane und