LITERATUR.
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von irgeiid einer Bedeutung in dieser Periode, einige von
Oehlenschlaeger’s schonsten Dichterwerken ausgenommen,
waren wohl I n g e m a n n ’s nationale Romane, die ihn zu
einem der gefeiertsten Dichter des Nordens gemacht haben;
J. L. Heiberg’s erste Dichtungen und Hauch’s Werke,
welche letztere aber eben so wenig dam als, wie spater
seine folgenden Werke die Anerkennur^ gefuuden baben,
die ihnen wohl gebiihrte, gehoren dieser Periode an.
J. L. H e i b e r g und H e n r i k H e r t z wurden die
Herolde eines neuen literarischen Lebens. Von
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830 an hat
die danisch-asthetische Literatur sich zu dem Range erho-
ben, den sie jetzt einnimm t; und diese beiden Dichter,
namentlich Heiberg, der zugleich als Philosoph und Kriti
ker einen unberechnenbarenEinfluss auf die gesammte da-
nische Literatur geiibt hat, im Vereine m it St. St. Bl i c h e r ,
C h r i s t i a n W i n t h e r , P a l l u d a n M u l l e r , H . P . Ho l s t ,
H. C. A n d e r s e n , P a u l M u l l e r und Anderen, haben
der danischen Poesie und iiberhaupt der danisch-astheti-
schen Literatur eine immer weitere Geltung verschafft.
O e h l e n s c h l a e g e r hat seine genialen Krafte darauf
verwendet, der modernen Poesie eine rein selbststandige
Richtung zu schaffen, und eine ewige Brilcke zwischen der
alten mythologisch-poetischen Welt des Nordens und der
jetzigen zu bauen, — ewig, weil die Gotter und Heroen
der Vorzeit selbst, auf sein Geheiss,' sie gezimmert, indem
sie dem Genius Oehlenschlaeger’s, und es scheint fast auch
n u r dem seinigen unterthan sind. Es sind nicht allein seine
dramatischen W erk e, seine nordischen T ragodien, als
Hakon Jarl, Palnatoke und spatere Meisterwerke, es sind
zugleich und fast noch mehr als jene, seine epischen Dich
tungen, als Thor’s Reise, Vaulundur’s Sage, Helge, Hroar’s
Sage, Nordens G uder, Hrolf K rake, Orvarod's Sage, die
dem asthetischen Bewusstsein des Nordens eine friiher nie