EINFUHRUNG DER LUTHERISCHEN REFORMATION.
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zuriickgew irkt auf das V o lk , das roh u n d gew altthatig
w u rd e , w ah ren d es zum Theil die E infachheit seiner Rede
un d seiner Sitten bew ahrte. Gegen den Luxus u n d die F rem d-
thuerei d er hoheren S tande w ar es d urch seine Abhangigkeit
u n d U nterw iirfigkeit, die b itteren Folgen des vergeblichen
Kåmpfens fiir die F reih eit, geschiitzt. A ber m it d er k atho-
lischen G eistlichkeit u n d der alleinseligm achenden K irche
w ar es im N orden aus. U nter C hristian III. w u rd e die gelåu-
terte Lehre L uthers allgemein eingefiihrt. D ieser liess plotz-
lich alle Bischofe an einem Tage gefangen nehm en ; in einer
Y olksversamm lung zu K openhagen (4 336) w u rd e die w ie-
dergeborene L ehre fiir eingefiihrt erkliirt, die rom ischen
Bischofe w urden abgésetzt u n d die grossen B esitzthiim er d er
G eistlichkeit m it d er Krone vereinigt. Die W ichtigkeit dieser
Massregel fiir F reiheit u n d Aufklårung ist einleuchtend, und
eine b essere E inrichtung des S ch u lw esen s, sow ie ein Em -
porbliihen d er Universitat w aren ihre nåchsten Folgen. Z u-
gleich w u rd e auch N orw egen seiner S elbstståndigkeit b e-
r a u b t, indem m an es fiir eine Provinz D anem arks erklarte.
C hristian III. m usste an dem selben Tage seine ,,H aand -
faestning11 (C ap itu latio n , ein D ocum ent, w o du rch ihm
die H ande gebunden w u rd e n , sodass er in allen w ich -
tigen Fallen n u r m it Consens des Adels zu handeln ver-
mochte) ausstellen , w ie d er Adel es seit den Zeiten W al-
d em ars I I I ., oder schon von seinem V orgånger, C hristo
p h er II., ertro tzt h a tte , sodass nach u n d nach die Macht
d er K rone in ein S chattenb ild v erw and elt w u r d e , indem
d er Adel sich jetzt die vornehm sten R echte u n d eine Art
V orm undschaft iib er den Konig zusicherte u n d N iem and
ohne U nterzeichnung eines solchen D ocum ents Konig w er
den konnte. So gross w ar die Macht des A d e ls! E r w ar
d er eigentliche H err im L ande, C hristian III. starb 4539
u n d in dem selben Jah re verschied d er ungliickliche Chri
stian II. als Gefangener in dem Schlosse K allundborg auf