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CHRISTIAN IV.

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W as der Nam e Friedrichs des G rossen in P reussen, das,

ja noch m eh r, gilt d er C hristians IV. beim danischen

V olke, w eil ihn zugleich die schone Ritterlichkeit u m -

strahlte, die dem grossen F riedrich abging. In seinen K rie-

gen gegen S chw eden, als F eldherr u n d als Adm iral, so w ie

in seiner — w enn auch nicht gliicklichen — W irksam keit

im 30jahrigen Kriege zeigte sich sein T alent u n d seine p e r-

sonliche Tapferkeit. In seinen G esetzen, seiner W irk sam ­

keit u n d seinen B estrebungen fiir W issenschaft, Kunst,

H andel, In d u strie, in seinen grossartigen B auten u n d der

Anlegung m ehr'erer S tad te, w ie G liickstadt in Holstein,

Christianopel u n d C hristianstadt in dem jetzt siidlichen

S chw ed en , das dam als •danisch w a r , C h ristian ia, C hri-

stianssand u n d Kongsberg in N o rw egen ; in seinem zw ar

fruchtlosen S treben fiir die Freiheit des Volkes, dem Adel

gegeniiber, steh t er als das Ideal eines Fiirsten da. Und

doch w ar bei seinem T ode das Land zerriitlet u n d die

Staatskasse le e r , w eil neben dem hochverdienten Fiirsten

ein roher, geldgieriger, iiberm iithiger u n d m it A usnahm e

einzelner edler P erso n lich k eiten , im hochsten G rade u n -

w iirdiger Adel sta n d , in dessen Ilande die Z eitum stande

die hochste Macht u n d den grossten R eichthum gelegt h at­

ten, d er aber auch den argsten E goism us u n d die w enigste

V aterlandsliebe besass. — D er T ractat zu C hristianopel

iiber den Sundzoll w u rde im Jahre 4645 u n te r C hristian IV.

geschlossen. Mit d er T hronbesteigung C hristian IV. ho rten

die unseligen Theilungen d er H erzogthiim er auf, er w eh rte

sich standhaft gegen alle F orderungen seiner B riider u n d

befriedigte ihre E rbanspriiche auf andere W eise. Dagegen

w u rd e d er G rund zu neuer Feindschaft m it der h olstein-

gottorp’schen Linie gelegt, die sp ater beklagensw erthe Fol­

gen hatte, u n d w ozu die fernere V eranlassung in demM iss-

geschick C hristians IV. im 3Ojahrigen Kriege lag; die n å-

here ab er darin, dass der Herzog tro tz sein er Lehnspflicht

Kopenhagen.

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