5 0
V0LKSTHUMLICHKE1T CHRISTIANS U. CHRISTIAN m .
fiir das Yolk u n d seine Rechte. Seine G esetze, um die
F reiheit des Yolkes zu sc h iitze n , um den U nterricht in
K irche u n d Schule zu heben u n d zu la u te rn . um O rdnung
u n d Sichei’h eit im G erichtsverfahren zu bew erkstelligen,
seine B estreb u n g en , die reform irte Lehre L utliers einzu-
fiihren , seine E inrichtungen u n d G esetze, um den Handel
zu heben, um das P ostw esen zu organisiren — Alles ch arac-
terisirt ihn als einen au fg eklarten , um sichtigen F ursten,
den n u r die verzw eifelten Um stånde d er Zeit gar zu ’will—
kiihrliche u n d d ah er nicht w eit reichende Mittel zu r A us-
fuhrung seiner Plane ergreifen liessen. V ergebens m achte
C hristian II., vomV olke un terstiizt, verschiedene V ersuche,
sein Reich w ied erzu g ew in n en ; sein ihm feindlich ge-
sin n ter O nkel, Herzog F riedrich von H olstein, b eh au p tete,
vom Adel erw ah lt, seinen Sitz auf D anem arks u n d N orw e-
g ensT hronen, den er jedoch erst durch form liche E roberung
von K o p enhagen, Malmo u n d Skaane — die C hristian treu
geblieben — vollstandig erlangte. F riedrich I., d er dieU nab-
hångigkeit Schw edens fiir im m er anerkannt, liess durch einen
unkoniglichen V errath C hristian II. gefangen nehm en u n d
\
7 lange Jah re auf dem Schlosse S onderburg auf Als streng
v erw ah ren . N ach F rie d rich sl. Tode (1533) riistete das Volk
sich aufs N eue fiir Christian II. ; d u rch Hiilfe des Adels
ab er w u rd e F riedrichs I. S o h n , C h ristian , u n te r dem N a
m en C hristian I I I ., zum Konig von D anem ark u n d N orw e
gen erw ahlt. Sein F eldherr Johann R antzau ero b erte
n ach u n d nach z u riic k , w as C hristian II. d u rch die Liebe
des Volkes u n d tro tzd em , dass er gefangen w a r, noch
in n e h a tte , nam lich die P rovinzen S k a a n e , Jy d la n d , Fyen
u n d m eh rere In se ln , zuletzt auch die S tadte Malmoe u n d
K openhagen — die aberm als Christian II. getreu geblieben
w aren — u n d die letzten S chutzw ehren der V olksfreiheit
stiirzten zusamm en.
Die rohen Sitten d er G eistlichkeit u n d des Adels hatten