und dafür die kühleren Jahreszeiten
für einen Besuch ins Auge fassen.
Den kleinen Hunger zwischendurch
stillt man am besten an einem der
zahlreichen Grillstände. Die Fleisch-
fackeln und den Spießbraten kann
ich guten Gewissens empfehlen.
Selbstverständlich findet man in
Prag auch jede Menge Restau-
rants. Gerichte und Menüs kosten
rund zwanzig Prozent weniger als in
Deutschland. Prag bietet Architek-
turliebhabern einen reichen Schatz
an unversehrtem Baubestand aus
Gotik, Renaissance, Barock – und
Jugendstil. Letzteren
findet man voll-
endet umge-
setzt imGemein-
dehaus, Anfang
des 20. Jahr-
hunderts als Re-
präsentationshaus
der Stadt gebaut.
Innen wie außen glän-
zen prächtig verzierte
Fassaden und Wände,
vergoldete Plastiken und
wunderschöne Mosaike.
Wir waren schwer
beeindruckt. Das
Abendessen im
,Rybí Trh‘ hatten wir
uns nach diesem Kul-
turprogramm redlich
verdient. Wer gerne
Fisch isst, is(s)t hier
richtig.
Die Kleinseite –
Burg und Veitsdom
Am nächsten Vormittag ließen
wir es ruhig angehen. Nach dem
Frühstück stand ein Bummel durch
die Neustadt, vorbei am Wenzels-
platz, netten Cafés und Einkaufs-
passagen auf dem Programm. Am
späten Vormittag machten wir uns
auf über die berühmte Karlsbrücke
zur ‚Kleinseite‘ und hinauf zum
Hradschin. Der Aufstieg durch die
engen, aber sehr hübschen Gas-
sen ist etwas beschwer-
lich, aber wir
hatten ja
keine Eile.
Wir bestiegen
den Hradschin über 99
Treppen und durch die sorgfältig
angelegten Palastgärten. Als wir
an der Burg ankamen, wehte uns
der Wind der Geschichte entgegen.
Die frühesten Anlagen auf der Burg
stammen aus dem
neunten Jahrhundert. Der im
posante Veitsdom ist ein Parade-
beispiel gotischer Baukunst. Er
beherbergt die Grabstätten von
15 böhmischen Königen und Kö-
niginnen. Außerdem liegen hier die
Gebeine des Hl. Wenzel, Patron der
Stadt, begraben. Dann standen wir
vor dem wohl berühmtesten Fens-
ter der Geschichte und überlegten,
wie es den Gesandten des böh-
mischen Königs wohl ging, als sie
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CellitinnenForum 4/2015
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