Background Image
Previous Page  54 / 64 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 54 / 64 Next Page
Page Background

und dafür die kühleren Jahreszeiten

für einen Besuch ins Auge fassen.

Den kleinen Hunger zwischendurch

stillt man am besten an einem der

zahlreichen Grillstände. Die Fleisch-

fackeln und den Spießbraten kann

ich guten Gewissens empfehlen.

Selbstverständlich findet man in

Prag auch jede Menge Restau-

rants. Gerichte und Menüs kosten

rund zwanzig Prozent weniger als in

Deutschland. Prag bietet Architek-

turliebhabern einen reichen Schatz

an unversehrtem Baubestand aus

Gotik, Renaissance, Barock – und

Jugendstil. Letzteren

findet man voll-

endet umge-

setzt imGemein-

dehaus, Anfang

des 20. Jahr-

hunderts als Re-

präsentationshaus

der Stadt gebaut.

Innen wie außen glän-

zen prächtig verzierte

Fassaden und Wände,

vergoldete Plastiken und

wunderschöne Mosaike.

Wir waren schwer

beeindruckt. Das

Abendessen im

,Rybí Trh‘ hatten wir

uns nach diesem Kul-

turprogramm redlich

verdient. Wer gerne

Fisch isst, is(s)t hier

richtig.

Die Kleinseite –

Burg und Veitsdom

Am nächsten Vormittag ließen

wir es ruhig angehen. Nach dem

Frühstück stand ein Bummel durch

die Neustadt, vorbei am Wenzels-

platz, netten Cafés und Einkaufs-

passagen auf dem Programm. Am

späten Vormittag machten wir uns

auf über die berühmte Karlsbrücke

zur ‚Kleinseite‘ und hinauf zum

Hradschin. Der Aufstieg durch die

engen, aber sehr hübschen Gas-

sen ist etwas beschwer-

lich, aber wir

hatten ja

keine Eile.

Wir bestiegen

den Hradschin über 99

Treppen und durch die sorgfältig

angelegten Palastgärten. Als wir

an der Burg ankamen, wehte uns

der Wind der Geschichte entgegen.

Die frühesten Anlagen auf der Burg

stammen aus dem

neunten Jahrhundert. Der im­

posante Veitsdom ist ein Parade-

beispiel gotischer Baukunst. Er

beherbergt die Grabstätten von

15 böhmischen Königen und Kö-

niginnen. Außerdem liegen hier die

Gebeine des Hl. Wenzel, Patron der

Stadt, begraben. Dann standen wir

vor dem wohl berühmtesten Fens-

ter der Geschichte und überlegten,

wie es den Gesandten des böh-

mischen Königs wohl ging, als sie

54

CellitinnenForum 4/2015

Kultur | Freizeit