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Schon Franz Kafka wusste, dass

Prag einen nicht mehr loslässt,

denn „… dieses Mütterchen hat

Krallen“, so der Dichter über seine

Heimatstadt. Das wollten wir – eine

zehnköpfige, städtetour-erprobte

Reisegruppe – uns doch mal ge-

nauer ansehen. Über Pfingsten

2015 machten wir uns mit dem

Flugzeug auf in die Hauptstadt der

Tschechischen Republik.

Der Flughafen Prag-Ruzyne liegt

rund 20 Kilometer außerhalb des

Stadtzentrums. Wer nicht mit öffent-

lichen Verkehrsmitteln in die Stadt

fahren möchte, nimmt sich ein Taxi

für rund 500 Kronen, umgerechnet

sind das 20 Euro. Wir hatten am

Schalter im Flughafen ein Groß-

raumtaxi bestellt, das uns zu un-

serem Hotel ‚Alchymist‘, mitten im

‚Malá Strana‘-Viertel und unweit der

Karlsbrücke gelegen, brachte. Das

Fünf-Sterne-Haus ist fantastisch.

Wir hatten frühzeitig gebucht und

konnten so einen sehr guten Preis

aushandeln. Nach einem kurzen

Spaziergang entlang der Moldau

und einem köstlichen Abendessen

im Hotelrestaurant ließen wir den

Tag ausklingen, denn am nächsten

Morgen wollten wir schon früh los.

Die Altstadt – Malá Strana

Um 9:00 Uhr erwartete uns der

Stadtführer. Wir hatten ihn vor der

Reise im Internet gebucht. Fast

drei Stunden erkundeten wir die

Altstadt. Pittoreske Gassen zeich-

nen das Viertel aus. Vor den zahl-

reichen Souvenirläden tummelten

sich Trauben von Menschen. Wir

bestaunten die Karlsuniversität, die

älteste Alma Mater Europas, und

standen schließlich auf dem Alt-

städter Ring. Seit mehr als tausend

Jahren ist er das Herz des Malá

Strana-Viertels. Im Mittelalter war

der Platz Richtstatt, Turnier- und

Marktplatz. Ein Kranz aus Bürger-

häusern und Adelspalais verschie-

dener Epochen, meist gotische

oder barocke, umgibt ihn. Blickfang

und Touristenmagnet ist die 500

Jahre alte Astronomische Uhr am

schmucken Altstädter Rathaus. Zur

vollen Stunde schwingt die Figur

des Todes das Sterbeglöckchen

und das Schauspiel mit den 12

Aposteln, Hahn und Stundenschlag

beginnt. Dominiert wird der Platz

von der gotischen Teyn-Kirche und

der barocken St.-Nikolaus-Kirche.

Quirliges Treiben und ein babyloni-

sches Sprachengewirr herrschten

zu Pfingsten auf dem Altstädter

Ring, wie vor und in allen Sehens-

würdigkeiten. Wer Prag lieber etwas

ruhiger und beschaulicher erleben

möchte, sollte die Zeit zwischen

April und Ende Oktober meiden

„Prag lässt nicht los…“

Vier Tage in der Goldenen Stadt

CellitinnenForum 4/2015

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Kultur | Freizeit