von dem ausgebreitesten Nutzen gew esen.
Sie hat, da
man in vorigen Zeiten geschickte Wund-Aerzte entweder
aus fremden Landen verschreiben muszte, oder auch Landes
K inder genöthiget waren, diese so höchstnothwendige
W iszenschaft mit groszen K osten auswärts zu erlernen,
im Vatei’lande selb st eine ansehnliche Zahl Männer gebildet,
wodurch sowohl das Land als die Armee und F lotte mit
tüchtigen Chirurgis versehen werden konnten; ja viele
unsere Medicorum müszen dankbar den Nutzen erkennen,
den sie aus dieser vortreflichen Einrichtung geschöpft
haben. Man würde Ursache haben sich zu wundern, dasz
der Unterricht auf der berühmten Kopenhagener Univer
sität nicht vermögend gew esen sey, geschickte Wund-
Arzte zu ziehen, wenn nicht die Erfahrung lehrte, dasz
unsere Universität diesen Fehler mit allen übrigen, sogar
denen, in welchen ein eigener Lehrer der Chirurgie an
gesetzt ist, gemein habe.
E s erfordert nemlich dieser,
zwar mit der Arzenei W iszenschaft im ganzen verbunden,
aber in seiner Ausübung gew isz höchstw ichtige und schwere
Theil derselben, auszer den theoretischen, vorzüglich prac-
tische K entnisze, die auf Universitäten, wo es vielfältig
dem Lehrer selb st an diesen und fast allemahl an Gelegen
heit dazu fehlt, nicht erlernet werden können. D iese mit
wenigen angezeigten H indernisze, denen noch w eit mehrere
beigefügt werden könten, sind der eigentliche Grund,
w esfalls der Hochsei. König von Preuszen, welcher doch
verschiedene berühmte Universitäten in seinen Ländern
hatte, eine eigene noch blühende chirurgische Anstalt in
Berlin errichtete.
Auch geben von dieser Wahrheit die
in Paris, London, Edinburg etc. sow ie auch die noch ganz
neulich in den Kayserlichen Erblanden errichtete chirur
gische Academ ien ein überraschendes Zeugnisz
Mehrere
und stärkere B ew eise bedarf es wohl nicht, um die
Schädlichkeit der Verbindung unserer chirurgischen An
stalt mit der Universität darzuthun
E s hätte dieselbe
eher Emulation als Eyfersucht erregen sollen; letztere ist
aber leyder sehr oft an die Stelle der ersteren getreten,
wovon vielfältig widerholte Versuche, eine solche Ver
bindung zu bewürken, zeugen; Versuche die noch vor
11 Jahren einer der Königl. Leibärtzte durch ein über
reichtes allerunterthänigstes Pro Memoria abgewendet zu
haben, sich schmeichelt, obgleich die von ihm gethanen
Vorschläge zu nothwendigen Verbeszerung oder Erweite-