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gerechtigkeit gegen mich selbst zu glauben, ich
könne eine Leidenschaft,
zu
deren Befriedigung
mir alle Hoffnung auf ewig vernichtet i s t, eine
Leidenschaft, welche die Vernunft zu unterdrücken
mir befiehlt, schlechterdings nicht besiegen. Sollte
ich in der That ein so eigennütziger Mensch seyn?
wegen der mir versagten Erfüllung e i n e s Lieblings
wunsches grenzenlos unglücklich mich zu fühlen,
da so manche andre in so reichem Maasse mir
erfüllt sind? Bleibt mir, auch wenn alles mir
fehlschlagen sollte, nicht deine Freundschaft? 0
guter tie rm a n n , dieser Gedanke tröstet mich in
meinem Schmerze und macht mich fröhlicher in
meiner Freude. Und doch bin ich
auch gegen
dich zuweilen ungerecht; zwar bereue ich es bald
wieder und frage mich dann selbst: wie war es
möglich! — aber doch konnte ich es seyn. Ich
weiss, du nimmst diese kleinen Inconsequenzen für
nichts weiter, als was sie sind — für Kinder einer
vorübergehenden üblen L a u n e , und liebst mich
darum nicht weniger; diess trag t dann eben nicht
sehr dazu bey, mich zu bessern. Wir wollen aber
darum die Hoffnung nicht aufgeben: mein Ch arak
ter könne vielleicht noch dereinst meinem Namen
entsprechen, und ich könnte wahrhaft weise wer
den. Bis dahin wirst du schon fortfahren müssen,
mit dem Schwachen Geduld zu haben, und zu
bedenken: