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Fi done la tristessa,
Vive la joya!
Adieu Cramer (oder vielmehr Kramer).
C. E. F. W e y s e .
Copenhagen, d. 11. Aug. 1801.
Ich muss dir noch einmal schreiben, mein -
guter Hermann , um dir zu sagen, wie ich mich
so innig fre u e , dich so viel frü h e r, als ich es
hoffen durfte, wieder bey mir zu sehen. Meine
Briefe von den vorigen beyden Posttagen wirst du
nun wohl erhalten h aben ; hätte ich deinen Biief
am Freytage erhalten (ich bekam ihn erst gestern),
so würde der mehlige am Sonnabend wohl eine
etwas andere Gestalt bekommen haben. Glaube
mir übrigens auf mein W o r t , dass ich im ganzen
weder so finster trau rig , als in meinem ersten
Briefe, noch so seltsam munter, als in meinem
zweiten bin; meine gewöhnliche Stimmung möchte
ich eine wehmüthige Heiterkeit nennen, eine Stim
mung, die zwischen der Trauer und Fröhlichkeit
in der Mitte schwebt, und in welcher ich doch
bey weitem mehr glücklich als unglücklich mich
fühle. Woh l mir! wenn ich in dieser Stimmung
immer gleichförmig mich erhalten könnte; aber
irgend eine innere oder äussere Veranlassung tieibt
mich nur zu oft auf das eine oder andere Extrem ,
und dann werde ich ungerecht gegen mich selbst
und gegen andre. Oder wäre es etwa nicht L n -