Weiblich, mutig und gehorsam –
seit mehr als fünfzig Jahren kom-
men indische Ordensfrauen nach
Deutschland, um hier zu leben und
zu arbeiten. Die Fülle von Schwes-
tern in Indien und der Mangel an
Ordensnachwuchs in Deutschland
sind ein Grund dafür. Derzeit ar-
beiten in den Seniorenhäusern der
Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
über zwanzig indische Schwestern
aus sechs verschiedenen Gemein-
schaften.
Welche kulturellen Besonderheiten
bringen sie mit? Wie erleben sie
Deutschland und was liegt ihnen
aus ihrem Ordens- und Glaubens-
leben heraus am Herzen? Zehn
indische Ordensfrauen aus fünf
verschiedenen Gemeinschaften
kehrten Anfang März mit Diakon
Wolfgang Allhorn und Mitarbeiter-
Seelsorgerin Maria Adams in der
Bildungsstätte Maria Rast ein, um
die eigenen Lebens- und Glaubens-
wege wahrzunehmen und vorzu-
stellen.
Die Schwestern Anitha, Sushila,
Cressiancia, Renzy, Alphin, Mer-
lin, July, Theresia, Josefine und
Kantha hatten in der Vorstellungs-
runde sichtlich Freude daran, mit
‚Schwester Maria und Bruder Wolf-
gang‘ über die Geschichte ihres
Namens nachzudenken. Teilwei-
se haben sie beim Ordenseintritt
einen neuen Namen bekommen.
Vielen Schwestern ist der Name
Programm: ‚Licht‘ zu sein für die
Menschen, ‚Stärke‘ für die Hilf-
losen, Zeichen von ‚Glückselig-
keit‘ in der Welt. Viele Bewohner
und Mitarbeiter sehen die jung
gebliebenen Gesichter der in-
dischen Ordensschwestern und
ahnen nicht die Lebenserfahrung
dahinter. Darüber zu berichten, sind
gerade die indischen Schwestern
zu zurückhaltend oder schlicht zu
schüchtern.
Dem Herzen folgen
Der Blick auf ihren eignen Lebens-
weg stellte bei den gemeinsamen
Tagen in der Eifel deutlich heraus,
Weiblich, mutig und gehorsam
Indische Ordensfrauen bei den Cellitinnen zur hl. Maria
Wanderung zur Bruder Klaus-Kapelle in Wachendorf
Die Bruder Klaus-Kapelle
des renommierten Architekten
Peter Zumthor
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CellitinnenForum 2/2017
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