Unter dem Motto ‚Strukturwandel
im Orden – heute die richtigen
Schritte gehen‘ hatte die Solidaris,
eine bundesweit tätige Prüfungs-
und Beratungsgesellschaft für die
Non-Profit-Branche, Anfang März
zu ihrem 6. Ordenstag eingeladen.
Mehr als 180 Ordens-Christen aus
rund 80 Gemeinschaften sowie
zahlreiche Experten aus dem und
für den Ordensbereich waren zu
diesem zweitägigen Austausch
über aktuelle ordensspezifische, un-
ternehmerische und gesellschafts-
politische Fragen zusammenge-
kommen.
Ein Fachvortrag von Wirtschafts-
prüfer Martin Tölle, stellvertretender
Geschäftsführer der Solidaris sowie
Leiter des ‚KompetenzTeams Kir-
che, Orden und Caritas‘, sensibi-
lisierte für relevante Gesetze und
Vorschriften im Strukturwandel der
Orden. Tölle erläuterte, wie ein an-
gemessenes Compliance Manage-
ment, vereinfacht ausgedrückt, die
Selbstverpflichtung, sich an be-
stimmte Regeln zu halten, erfolg-
reich ein- und fortgeführt werden
kann.
Was diese komplizierten Fach-
zusammenhängedann inderRealität
für die Gemeinschaften bedeuten,
veranschaulichte Schwester Paula
Bomas, Provinzkoordinatorin der
Ordensgemeinschaft der Schwes-
tern von der Göttlichen Vorsehung
Deutsche Provinz e.V. Münster.
‚Notwendiger Strukturwandel und
zukunftsträchtiger Neuaufbruch‘, so
ihr Thema, sei viel mehr, als der Ver-
kauf von fast leerstehenden Immo-
bilien. Schwester Paula lenkte den
Blick auf die vielschichtigen Gefühls-
welten der Ordensangehörigen, ein
Konglomerat aus Existenzangst
und Hoffnung, Abschied und Zu-
sammenkunft, Abschluss und Neu-
anfang. Gerade diese Emotionen
seien es, die einen Entscheidungs-
prozess verzögerten. Für die Ge-
meinschaften ginge es letztendlich
darum, in diesem Prozess die ei-
genen Grenzen zu markieren und zu
akzeptieren sowie die erforderliche
fachliche Unterstützung zuzulassen,
um nachhaltige
Veränderungen
einzuleiten.
Bei der an-
schließenden
Podiumsdis-
kussion stellte
Geschäftsfüh-
rerin Stephanie
Kirsch das bei
der Senioren-
haus GmbH der Cellitinnen erfolg-
reich umgesetzte Konzept des
‚Seniorenklosters‘ vor. Nicht zu-
letzt das bereits vor Jahren formu-
lierte Unternehmensziel, Ordens-
Christen in allen Häusern sichtbar
in Erscheinung treten zu lassen,
habe dazu geführt, über Möglich-
keiten der Umsetzung nachzuden-
ken. So nehme die Seniorenhaus
GmbH eine zweifache Garanten-
stellung ein. Zum einen werde den
Bewohnern und Mitarbeitern ver-
sprochen, dass Ordens-Christen
in den Häusern lebten und sich
nach Möglichkeit aktiv am Alltag
beteiligten. „Gleichzeitig haben die
Gemeinschaften die Gewissheit, ihr
Ordensleben führen und die Sicher-
heit des Seniorenhauses nutzen zu
können“, so Kirsch. Für die Einrich-
tung eines Seniorenklosters gäbe
es kein Geheimrezept. „Das sind
immer individuelle Lösungen, die
in Abstimmung zwischen der Or-
densgemeinschaft und der Senio-
renhaus GmbH getroffen werden.
Schließlich wollen wir, dass es den
Konventen gut geht – räumlich, aber
auch mental.“
Die zahlreichen Fragen zu diesem
Konzept verdeutlichten, dass mit
dem Seniorenkloster ein Ansatz
zum Strukturwandel im Orden
angeboten wird. Einen Flyer zum
Thema können Sie bei der Senio-
renhaus GmbH der Cellitinnen,
Graseggerstr. 105, 50737 Köln-
Longerich, Tel. 0221–974514–35
anfordern.
Stephanie Kirsch zum Thema Seniorenkloster
Nach Lösungen suchen
6. Ordenstag der Solidaris zeigt Möglichkeiten auf
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CellitinnenForum 2/2017
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