Kigali nach der Früh-
besprechung Patienten unter-
sucht, Operationen durchgeführt
und beidseitig Vorträge gehalten.
Die Aufenthalte von Operations-
teams wie dem unserem werden
von Besuchen nicht operativ tätiger
HNO-Ärzte-Teams ergänzt, um
eine operative wie auch konservati-
ve, breit gefächerte Ausbildung der
wissbegierigen jungen Kollegen in
Kigali realisieren zu können. Die afri-
kanischen Kollegen werden durch
ein entsprechend konzipiertes Trai-
ningsprogramm geführt und am
Ende ihrer vierjährigen Aus-
bildung ebenfalls durch aus
Deutschland ausgesandte
HNO-Facharzt -Prüfer
examiniert. Diese dürfen
vorher nicht Bestandteil
der Ausbildungsteams
gewesen sein.
Fachliche Unterstützung
vor Ort
Schwerpunkt der operativen Aus-
bildung imRahmen unseres Aufent-
haltes waren mittelohrchirurgische
Eingriffe. Wir führten in den zehn
Tagen insgesamt 18 Operationen
durch, unter denen sich komplexe
mittelohrchirurgische Eingriffe be-
fanden, jedoch auch andere Ope-
rationen, die aufgrund ihrer Dring-
lichkeit keinen Aufschub duldeten.
Wir operierten mehrere komplexe
Tumore der Ohrspeicheldrüse,
einen Verschluss der hinteren Na-
senanteile bei einem Kleinkind und
nahmen eine totale Kehlkopfent-
fernung bei einem Patienten mit
Kehlkopfkrebs vor. Dabei bestand
das OP-Team stets aus einem der
beiden deutschen Operateure und
ein oder zwei ruandischen Assis-
tenzärzten. Eine deutsche und eine
einheimische OP-Schwester unter-
stützten uns.
Typisch für Afrika ist eine gewis-
se liebevolle Desorganisation. So
war auch dieser Einsatz dadurch
geprägt, dass nur in einem ein-
zigen OP-Saal operiert werden
konnte, da eine zentral angeord-
nete landesweite Fortbildung für
das medizinische Personal zu einer
erheblichen Einschränkung der OP-
Kapazitäten führte. Diese war uns
vor Reiseantritt nicht bekannt ge-
macht worden. Trotzdem übten wir
mit größtem Einsatz intensiv Opera-
tionstechniken mit den Kollegen vor
Gorillas im Volcano National Park
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CellitinnenForum 2/2017
Idee | Einsatz